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Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

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<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> <strong>Kindes</strong>tageseinrichtungen<br />

Nach <strong>der</strong> Rahmenvereinbarung über Fachschulen sollen Erzieherinnen<br />

<strong>und</strong> Erzieher in <strong>der</strong> Lage sein, »sich <strong>im</strong> Kontakt mit Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

wie auch mit Erwachsenen einzufühlen, sich selbst zu behaupten<br />

<strong>und</strong> Vermittlungs- <strong>und</strong> Aushandlungsprozesse zu organisieren«, über<br />

Kommunikationsfähigkeit verfügen <strong>und</strong> Unterstützung in Konfliktsituationen<br />

leisten können (vgl. www.kmk.org/doc/beschl/rvfachschul.pdf). Die<br />

Berücksichtigung dieser Zielsetzung geschieht in den Lehrplänen <strong>der</strong><br />

B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> wie auch <strong>der</strong> verschiedenen Träger <strong>der</strong> Ausbildung unterschiedlich.<br />

Zudem sind Schwerpunktsetzungen <strong>und</strong> methodische Zugänge<br />

stark lehrkraftabhängig, sodass ein Wahlpflichtangebot wie »Mediation«<br />

(vgl. z. B. Faller 1998) nicht verallgemeinerbar ist. Die Orientierung<br />

<strong>der</strong> Unterrichtspraxis an Lern- <strong>und</strong> Aufgabenfel<strong>der</strong>n bietet zukünftig<br />

bessere Chancen, berufliche Ernstsituationen mehrperspektivisch <strong>und</strong><br />

handlungsorientiert zu bearbeiten.<br />

Wichtiger als <strong>der</strong> theoretische Unterricht dürfte sein, wie reale Konfliktsituationen,<br />

die die Studierenden während des berufspraktischen Teils ihrer<br />

Ausbildung erleben – zum Teil als »Praxisschock« – aufgearbeitet werden,<br />

z. B. in Fallbesprechungen mit Praxisanleiter bzw. -anleiterinnen.<br />

Allerdings stellt sich die Frage, in welchem Umfang die Ausbildungsphase<br />

auf die gewachsenen <strong>und</strong> komplexen Anfor<strong>der</strong>ungen des Berufsfeldes<br />

vorbereiten kann. Insbeson<strong>der</strong>e Berufsanfänger <strong>und</strong> -anfängerinnen<br />

benötigen problembezogene Fortbildung <strong>und</strong> zeitnahe Reflexionsmöglichkeiten<br />

durch Supervision <strong>und</strong> Beratung »vor Ort«.<br />

Fortbildung <strong>und</strong> Beratung<br />

Studien über die Wirkung von Erziehungsstilen auf das Konflikt- <strong>und</strong><br />

Kooperationsverhalten von Kin<strong>der</strong>n kommen übereinst<strong>im</strong>mend zum<br />

Ergebnis, dass ein ermutigendes, emotional zugewandtes Verhalten <strong>der</strong><br />

Erzieherinnen <strong>und</strong> Erzieher als wesentliche Bedingung für das prosoziale<br />

Verhalten von Kin<strong>der</strong>n angesehen werden muss (vgl. Dittrich u. a. 1996).<br />

Empirische Studien weisen an<strong>der</strong>erseits auch darauf hin, dass Bezugspersonen<br />

häufig kein angemessenes Modell für konfliktkompetentes Verhalten<br />

darstellen. Das Erziehungsziel »konstruktive Konfliktlösung« spiegelt<br />

sich in ihrem eigenen Verhalten nicht wi<strong>der</strong>. Als Motive, an Fortbildungen<br />

zum Themenbereich »Aggression <strong>und</strong> Gewalt« teilzunehmen, nennen<br />

Erzieherinnen <strong>und</strong> Erzieher häufig »Hilflosigkeit« <strong>und</strong> »Ohnmachtsgefühle«,<br />

die zu einem eingeschränkten Verhaltensspektrum zwischen rigidem<br />

Eingreifen o<strong>der</strong> resigniertem Laufenlassen führen. Diese Muster lassen<br />

sich nicht durch eine schematische Anwendung von Verhaltensregeln<br />

verän<strong>der</strong>n. Zwar ist die Nachfrage nach rezeptologischen Fortbildungen<br />

groß, insbeson<strong>der</strong>e nach solchen von kurzer Dauer. Das Übergewicht von<br />

93<br />

Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />

Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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