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Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

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Beate Galm / Sabine Herzig / Susanna Lillig / Manuela Stötzel<br />

2.1.1.3 Fachpraktische <strong>Strategien</strong> zur Prävention von <strong>Kindes</strong>wohlgefährdung<br />

Regelangebote <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe<br />

Gewaltpräventive Maßnahmen innerhalb <strong>der</strong> Familie – insbeson<strong>der</strong>e<br />

durch die Konkretisierung des Kin<strong>der</strong>schutzes in § 8a Abs. 1 SGB VIII, <strong>der</strong><br />

eine Gewährung von Hilfen zur Abwendung <strong>der</strong> Gefährdung vorsieht –<br />

umfassen in erster Linie Hilfeleistungen für Eltern <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>. Diese<br />

basieren auf <strong>der</strong> freiwilligen Hilfeakzeptanz betroffener Eltern <strong>und</strong> besitzen<br />

insofern einen Angebotscharakter. Hilfe zur Erziehung zielt generell<br />

darauf ab, Eltern in geeigneter Weise anzuleiten <strong>und</strong> zu unterstützen, die<br />

Erziehungsaufgaben für ihre Kin<strong>der</strong> in positiver Weise zu bewältigen.<br />

Dies kann beispielsweise <strong>im</strong> Rahmen von Erziehungs- <strong>und</strong> Familienberatung<br />

o<strong>der</strong> Sozialpädagogischer Familienhilfe geschehen. Im Kontext von<br />

Erziehungs- <strong>und</strong> Familienberatung werden mit den Eltern o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

gesamten Familie konflikthafte Situationen besprochen <strong>und</strong> gemeinsam<br />

konstruktive Lösungswege erarbeitet. Sozialpädagogische Familienhilfe<br />

wird aufsuchend <strong>im</strong> häuslichen Umfeld <strong>der</strong> Familie geleistet. Dabei wird<br />

die Familie zusätzlich zu erzieherischen Fragen auch bei <strong>der</strong> Bewältigung<br />

von alltagspraktischen Problemen unterstützt.<br />

Kindbezogene Hilfen, wie beispielsweise einzel-, gruppen- o<strong>der</strong> heilpädagogische<br />

Hilfen sowie therapeutische Angebote, orientieren sich an dem<br />

individuellen För<strong>der</strong>- <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Behandlungsbedarf eines <strong>Kindes</strong> o<strong>der</strong><br />

Jugendlichen <strong>und</strong> sollen Entwicklungsbeeinträchtigungen ausgleichen<br />

sowie psycho-soziale <strong>und</strong> kognitive Kompetenzen stärken. Die Auswahl<br />

<strong>und</strong> Durchführung <strong>der</strong> Hilfen ist möglichst gemeinsam mit Eltern <strong>und</strong><br />

Min<strong>der</strong>jährigem zu gestalten <strong>und</strong> sollte an <strong>der</strong>en Ressourcen <strong>und</strong> Lebenswelt<br />

anknüpfen.<br />

Wenn Eltern nicht bereit o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Lage sind, bei <strong>der</strong> Abschätzung des<br />

Gefährdungsrisikos mitzuwirken, Gefahren für das Wohl ihres <strong>Kindes</strong><br />

abzuwenden, angebotene Hilfen zu akzeptieren o<strong>der</strong> ihr Er- <strong>und</strong> Beziehungsverhalten<br />

zu verän<strong>der</strong>n, können Fachkräfte <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong><br />

Jugendhilfe familiengerichtliche Schritte einleiten, damit Maßnahmen<br />

getroffen werden können, die die Sicherheit <strong>und</strong> das Wohl des <strong>Kindes</strong><br />

gewährleisten (siehe § 8a Abs. 3 Satz 1 SGB VIII).<br />

42<br />

Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />

Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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