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Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

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<strong>Kindes</strong>wohl <strong>und</strong> <strong>Kindes</strong>wohlgefährdung<br />

Angebote sind auch in einer aufsuchenden Form (»home-visiting«)<br />

umsetzbar <strong>und</strong> verfügen damit über eine so genannte »Geh-Struktur«.<br />

Dennoch ist die Inanspruchnahme auch dieser Programme in <strong>der</strong> Regel<br />

abhängig von <strong>der</strong> Bekanntmachung des Angebots. Ein systematischer<br />

Zugang zur möglichen Zielgruppe kann <strong>im</strong> Kontext eines Frühwarnsystems<br />

beispielsweise über die Geburts- <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>kliniken einer Region<br />

geschehen.<br />

Hinsichtlich ihrer methodischen Ausrichtung ist zu differenzieren in Programme,<br />

die hauptsächlich elternzentriert Informationen vermitteln <strong>und</strong><br />

Eltern edukativ anleiten. Demgegenüber möchten Konzepte, die auf<br />

einer Interaktionsbeobachtung basieren, elterliches Verhalten durch<br />

direktes Feedback verän<strong>der</strong>n. Hier liegen meist bindungstheoretisch<br />

f<strong>und</strong>ierte Ansätze zugr<strong>und</strong>e, die die elterliche Feinfühligkeit verbessern<br />

möchten. Schließlich sind kindzentrierte Ansätze zu nennen, die in <strong>der</strong><br />

Praxis aber selten isoliert, son<strong>der</strong>n meist als Ergänzung zu eltern- o<strong>der</strong><br />

interaktionszentrierten Ansätzen zu finden sind. Übersicht 2 gibt einen<br />

Überblick über die verschiedenen Strukturierungsd<strong>im</strong>ensionen von Präventionsstrategien.<br />

Übersicht 2: D<strong>im</strong>ensionen von Präventionsansätzen<br />

2.1.1.4 Übergreifende politische <strong>Strategien</strong><br />

45<br />

Pr<strong>im</strong>är / sek<strong>und</strong>är präventiv<br />

Universell / selektiv / hochselektiv<br />

Komm- / Gehstruktur<br />

Elternzentriert / kindzentriert / interaktionszentriert<br />

Sozialraumorientierung, Lebensweltorientierung<br />

Geschlechtsreflektierter Ansatz<br />

Modal / mult<strong>im</strong>odal<br />

Eind<strong>im</strong>ensionaler / mehrd<strong>im</strong>ensionaler methodischer Zuschnitt etc.<br />

Mit Blick auf aktuelle politische Programme <strong>und</strong> Kampagnen erfolgt auf<br />

B<strong>und</strong>esebene zur Zeit die Umsetzung des Nationalen Aktionsplans »Für<br />

ein kin<strong>der</strong>gerechtes Deutschland 2005–2010«, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung<br />

<strong>im</strong> Jahr 2005 <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> UN-Kin<strong>der</strong>rechtskonventionen<br />

verabschiedet wurde. Das Thema »Aufwachsen ohne Gewalt«<br />

n<strong>im</strong>mt einen Schwerpunkt des Aktionsplans ein. Viele <strong>der</strong> beschriebenen<br />

Maßnahmen verfolgen präventive Ziele, etwa die flächendeckende Einführung<br />

von Familienbildungsprogrammen zur För<strong>der</strong>ung einer gewalt-<br />

Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />

Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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