05.12.2012 Aufrufe

Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bilanz, Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Anregungen<br />

zur erzieherischen Reflexion o<strong>der</strong> Konfrontation zu nehmen, anstatt darin<br />

nur einen Störfaktor zu sehen.<br />

Pädagogische Fachkräfte übernehmen vor diesem Hintergr<strong>und</strong> stärker<br />

die Aufgabe <strong>der</strong> Lernberatung, Konfliktvermittlung o<strong>der</strong> Entwicklungsbegleitung.<br />

D.h. aber auch, dass sie Schlüsselfertigkeiten wie Konfliktregelungskompetenzen<br />

<strong>im</strong> alltäglichen Umgang mit Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

erworben <strong>und</strong> sich intensiv mit den Gewalterfahrungen in ihrer<br />

eigenen Biografie <strong>und</strong> Berufslaufbahn auseinan<strong>der</strong>gesetzt haben müssen.<br />

Zusätzlich zum fachlichen Handwerkszeug wie Didaktik o<strong>der</strong> Fachwissen<br />

müssen sie bereit <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Lage sein, sich dem eigenen Anteil an Gewalterfahrungen<br />

<strong>und</strong> -wahrnehmungen sowie den eigenen Erfahrungen mit<br />

Macht <strong>und</strong> Ohnmacht zu stellen. Soziale <strong>und</strong> kulturelle Differenzen <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen – mit ihren Auswirkungen auf Einstellungen<br />

<strong>und</strong> Handeln – dürfen nicht abgewertet, son<strong>der</strong>n sollten über Wertschätzung<br />

<strong>und</strong> Anerkennung <strong>der</strong> Person zu einer Stärkung des Selbstwertgefühls<br />

genutzt werden. Dies bedeutet für die Fachkräfte auch, dass sie<br />

neben ihrer professionellen Rolle auch als individuelle Personen mit all<br />

ihren Ambivalenzen gerade <strong>im</strong> Bereich Gewalterleben erkennbar werden<br />

<strong>und</strong> befragt werden können. Nur so kann gewaltpräventive Arbeit Nachhaltigkeit<br />

erzeugen, anstatt punktuelle Symptombekämpfung <strong>und</strong> Tropfen<br />

auf dem heißen Stein zu sein.<br />

Lernchance bedeutet in diesem Kontext <strong>im</strong>mer auch eine Möglichkeit des<br />

Lernens für alle Beteiligten. Gemeinsam mit allen relevanten Beteiligten<br />

entwickelte <strong>Strategien</strong> bieten daher den Fachkräften eine Hilfestellung<br />

<strong>und</strong> Orientierungen <strong>im</strong> Umgang mit Gewalthandeln von Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong><br />

Jugendlichen. Mit Blick auf die Einrichtungen sind daher die Voraussetzungen<br />

für koproduktive Präventionsarbeit, Möglichkeiten für Selbstreflexion<br />

<strong>und</strong> kollegiale Beratung, bis hin zur Selbstverständlichkeit von Fortbildung<br />

zu gewaltpräventiven Themen, wenn möglich auf Teamebene, zu<br />

schaffen (vgl. 4.3.6).<br />

4.3.2 Weiterentwicklung <strong>der</strong> Kooperationsstrukturen in <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong><br />

Kooperation gilt in <strong>der</strong> Kr<strong>im</strong>inalitätsprävention inzwischen als unverzichtbares<br />

Prinzip. Ausdruck dafür sind die vielen in den letzten Jahren gegründeten<br />

Kr<strong>im</strong>inalpräventiven Räte <strong>und</strong> R<strong>und</strong>en Tische, dazu zählt aber auch<br />

die zunehmend selbstverständlicher gewordene Zusammenarbeit von<br />

Organisationen <strong>und</strong> Institutionen. Gemeinsame Projekte von Polizei <strong>und</strong><br />

Schule, vor einiger Zeit noch <strong>und</strong>enkbare Abst<strong>im</strong>mungen zwischen<br />

293<br />

Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />

Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!