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Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

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Ottmar Hanke<br />

Teilhabe an schulischen Aktivitäten <strong>Gewaltprävention</strong> unterstützen <strong>und</strong><br />

in schulischen Projekten formulierte Ziele <strong>im</strong> Familienzusammenhang<br />

vertiefen <strong>und</strong> umsetzen. Gleichzeitig sind Eltern auch Zielgruppe <strong>der</strong><br />

<strong>Gewaltprävention</strong>. In <strong>der</strong> Arbeit mit ihnen ist <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> zu bemerken,<br />

dass beispielsweise bei einigen Eltern ein Mangel an konstruktiven Konfliktlösungskompetenzen<br />

o<strong>der</strong> gewaltfreien Durchsetzungskompetenzen<br />

festzustellen ist – problembewusste Eltern formulieren dieses Defizit<br />

durchaus auch selbst. Werden Elternabende o<strong>der</strong> Sprechst<strong>und</strong>en zu Erziehungs-<br />

o<strong>der</strong> Präventionsthemen angeboten, sind diese meist schlecht<br />

besucht. Mögliche Gründe dafür sind zum einen das mangelnde Interesse<br />

<strong>der</strong> Erziehungsberechtigten an solchen Fragestellungen, zum an<strong>der</strong>en<br />

gibt es kaum eine Tradition <strong>der</strong> Zusammenarbeit von Schule <strong>und</strong> Eltern<br />

in Bezug auf Erziehungsfragen, sodass Schulen kaum ansprechende<br />

Angebote unterbreiten.<br />

Ein Gremium zur Weitergabe von Informationen in jede Richtung stellt<br />

die Schulkonferenz (auch Schulforum) dar. Sie ist paritätisch mit Lehrkräften,<br />

Eltern <strong>und</strong> Schülern besetzt. Hier bietet sich die Möglichkeit zur<br />

Koordination <strong>und</strong> Diskussion geplanter Aktivitäten <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong><br />

<strong>und</strong> zum Eruieren von personellen <strong>und</strong> auch finanziellen Ressourcen. Mit<br />

diesem Aufgabenspektrum unterstützt die Schulkonferenz schulische<br />

<strong>Gewaltprävention</strong>, beeinflusst sie aber weiterhin kaum.<br />

Je nachdem mit welchem Tenor in <strong>der</strong> Öffentlichkeit das Thema <strong>Gewaltprävention</strong><br />

in <strong>der</strong> Schule diskutiert wird, sehen sich Schulen zu Aktivitäten<br />

aufgefor<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> nicht: <strong>Gewaltprävention</strong> an <strong>der</strong> Schule kann viel<br />

Gewalt an <strong>der</strong> Schule bedeuten (= schlechte Schule) aber auch das Qualitätsmerkmal<br />

einer guten Schule sein. Durch eine engagierte Öffentlichkeitsarbeit<br />

mit Formulierung <strong>der</strong> Ziele, Inhalte <strong>und</strong> des Erfolgs von<br />

<strong>Gewaltprävention</strong> an <strong>der</strong> Schule erfährt diese Wertschätzung <strong>und</strong> Transparenz.<br />

Zu denken ist dabei z. B. an Presseartikel, Fernsehreportagen,<br />

Elternbriefe o<strong>der</strong> Tage <strong>der</strong> offenen Tür. Öffentlichkeitsarbeit kann in<br />

Ergänzung zur Verantwortung <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> bzw. Kommunen unter<br />

best<strong>im</strong>mten Bedingungen auch bedeuten, Kooperationspartner aus <strong>der</strong><br />

Wirtschaft zur finanziellen Unterstützung von Projekten zu gewinnen.<br />

Mit <strong>der</strong> zunehmenden Öffnung von Schulen für externe gewaltpräventive<br />

Angebote werden auch außerschulische Akteure bedeutsamer, die zum<br />

einen neue Lernfel<strong>der</strong> an die Schule bringen <strong>und</strong> Projekte in Schulklassen<br />

(Projekt »zammgrauft« <strong>der</strong> Polizei) o<strong>der</strong> für spezielle Schülergruppen<br />

(z. B. Selbstbehauptungskurse für Mädchen) durchführen. Zum an<strong>der</strong>en<br />

bieten sie die Möglichkeit schulexterner Erfahrungsfel<strong>der</strong>, wenn beispiels-<br />

110<br />

Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />

Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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