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Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

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<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> <strong>Kindes</strong>tageseinrichtungen<br />

tionsorientierte Kin<strong>der</strong>garten-Pädagogik etabliert hat. Erfahrungsberichte<br />

lassen allerdings nicht erkennen, dass diese Diskrepanz von den Anwen<strong>der</strong>n<br />

<strong>und</strong> Anwen<strong>der</strong>innen als Problem empf<strong>und</strong>en wird, sie zeigen eher,<br />

dass die Programme als »Empowerment« wirken <strong>und</strong> neben <strong>der</strong> vorgegebenen<br />

Vorgehensweise eigene Initiative <strong>und</strong> Ideen freisetzen.<br />

Kommunikationspsychologische Konzepte<br />

Verschiedene an<strong>der</strong>e Konzepte sind weniger stark strukturiert <strong>und</strong> instruierend,<br />

haben aber teilweise ähnliche theoretische Wurzeln <strong>und</strong> Zielsetzungen.<br />

Konzepte wie die »Gewaltfreie Kommunikation« (vgl. www.<br />

gewaltfrei.de) sind in den USA <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Staaten in Kin<strong>der</strong>gärten <strong>und</strong><br />

Bildungseinrichtungen verbreitet; auch in Deutschland werden Fortbildungen<br />

für pädagogische Fachkräfte angeboten. Dabei trainieren Fachkräfte<br />

empathisches Verhalten <strong>und</strong> Gesprächsführungstechniken, die in<br />

Konflikten zu »Gewinner-Gewinner-Lösungen« führen <strong>und</strong> wenden diese<br />

in <strong>der</strong> Kommunikation mit Kin<strong>der</strong>n an.<br />

Auch die Mediation wurde ursprünglich für an<strong>der</strong>e Kontexte entwickelt<br />

<strong>und</strong> später konzeptionell an das Handlungsfeld Tageseinrichtungen angepasst<br />

(vgl. Faller/Faller 2002).<br />

In Fortbildungen lernen Erzieherinnen <strong>und</strong> Erzieher, Mediationstechniken<br />

in <strong>der</strong> Streitschlichtung unter Kin<strong>der</strong>n anzuwenden. Erfahrungsberichte<br />

betonen, wie bedeutsam die Einstellung <strong>der</strong> Erzieherin zu Konflikten<br />

sowie die Konfliktkultur <strong>der</strong> Einrichtung <strong>und</strong> des Erzieherteams für die<br />

Wirksamkeit solcher Techniken sind. Bestandteil einer solchen Konfliktkultur<br />

sind beispielsweise regelmäßige Kin<strong>der</strong>konferenzen. Das pädagogische<br />

Fachpersonal stellt dabei aktuelle Interessenkonflikte in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>gruppe<br />

mit Puppen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Methoden dar <strong>und</strong> regt die Kin<strong>der</strong><br />

an, verschiedene Perspektiven einzunehmen <strong>und</strong> Lösungen vorzuschlagen.<br />

Die Fachkraft löst sich damit von <strong>der</strong> »Allzuständigkeit«, die viele<br />

Erzieherinnen <strong>und</strong> Erzieher für die Konflikte unter Kin<strong>der</strong>n übernehmen<br />

<strong>und</strong> traut ihnen Selbstverantwortung zu. Vorschulkin<strong>der</strong> werden – <strong>im</strong><br />

Unterschied zur Schule – nicht als »Streitschlichter« trainiert, jedoch<br />

verstärkt die Erzieherin bzw. <strong>der</strong> Erzieher das Verhalten eines <strong>Kindes</strong><br />

positiv, wenn es versucht, in Peer-Konflikten zu vermitteln.<br />

Erst für wenige Programme <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> liegen Evaluationsstudien<br />

vor (beispielsweise »Faustlos«, »Papilio«). Hinsichtlich vieler<br />

Verhaltensaspekte weisen die Interventionsgruppen <strong>im</strong> Vergleich zu<br />

Kontrollgruppen signifikante Unterschiede auf, darüber hinaus können<br />

gewaltpräventive Programme die Arbeitszufriedenheit <strong>der</strong> Erzieherinnen<br />

91<br />

Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />

Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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