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Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

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<strong>Kindes</strong>wohl <strong>und</strong> <strong>Kindes</strong>wohlgefährdung<br />

2.1.1.5 Bedarf an Weiterentwicklung <strong>und</strong> Ausbau <strong>im</strong> Kin<strong>der</strong>schutz – Schlussfolgerungen<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des Beschriebenen können zunächst generelle<br />

Bedarfslagen für die deutsche Kin<strong>der</strong>schutzpraxis formuliert werden, um<br />

Gewalt gegen Kin<strong>der</strong> in allen Bevölkerungsgruppen effektiver bekämpfen<br />

zu können. Um best<strong>im</strong>mte Zielgruppen nachhaltig zu erreichen, sind<br />

zusätzlich spezifische Voraussetzungen nötig, die <strong>im</strong> Anschluss daran<br />

thematisiert werden. Abschließend wird auf die Notwendigkeit einer<br />

Forschungskultur <strong>im</strong> deutschen Kin<strong>der</strong>schutz hingewiesen <strong>und</strong> konkrete<br />

Forschungsaufgaben werden benannt.<br />

Praxis – generelle Bedarfslagen<br />

Die Handlungsfel<strong>der</strong>, die <strong>der</strong> Koalitionsvertrag von November 2005 <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Nationale Aktionsplan »Für ein kin<strong>der</strong>gerechtes Deutschland 2005 –<br />

2010«, Schwerpunkt »Aufwachsen ohne Gewalt«, hinsichtlich des<br />

Schutzes <strong>und</strong> <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung gefährdeter Kin<strong>der</strong> beschreiben, zielen auf<br />

wichtige Bedarfe ab: Früherkennung von Risiko- <strong>und</strong> Gefährdungslagen,<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Ausbau Früher Hilfen, systematische Verzahnung des<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesens <strong>und</strong> <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe, Qualifizierung <strong>der</strong><br />

Professionellen etc. (vgl. 2.1.1.4 ).<br />

Verantwortungsvolles <strong>und</strong> f<strong>und</strong>iertes Handeln von Professionellen hängt<br />

von ihrer fachlichen <strong>und</strong> persönlichen Qualifikation ab. Eine Gr<strong>und</strong>lage<br />

hierfür bildet entsprechendes Fachwissen zu den verschiedenen Formen<br />

<strong>der</strong> <strong>Kindes</strong>wohlgefährdung, für eine f<strong>und</strong>ierte Risiko- <strong>und</strong> Gefährdungseinschätzung<br />

sowie zur Wirksamkeit von Hilfen. Vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Gesetzesnovellierung des SGB VIII, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Konkretisierung<br />

des Schutzauftrags bei <strong>Kindes</strong>wohlgefährdung (siehe § 8a), steigt <strong>der</strong>zeit<br />

das Bewusstsein für die Notwendigkeit entsprechenden Fachwissens <strong>und</strong><br />

somit das Angebot <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung. Das<br />

darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass <strong>der</strong> Wissensstand in manchen<br />

Einrichtungen noch prekär ist, nicht jede Wissensvermittlung fachgerecht<br />

verläuft <strong>und</strong> sich mancherorts »Halbwissen« ausbreitet, das <strong>im</strong> Einzelfall<br />

schaden kann. Beispielsweise kann das unqualifizierte Vorgehen bei einer<br />

frühzeitigen Gefährdungseinschätzung den Zugang zur Familie verbauen<br />

<strong>und</strong> das Implementieren geeigneter Hilfen eher verhin<strong>der</strong>n als unterstützen.<br />

Bedarf besteht daher in einer regelhaften, angemessenen Qualifizierung<br />

<strong>der</strong> Professionellen aller entsprechenden Berufsgruppen <strong>im</strong> (sozial-)pädagogischen,<br />

psychologischen, therapeutischen, medizinischen,<br />

47<br />

Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />

Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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