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Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

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Martina Heitkötter/Bernd Holthusen/Viola Laux/Christian Lü<strong>der</strong>s/Heiner Schäfer<br />

Zuständigkeiten konstruktiv genutzt <strong>und</strong> viele Aktivitäten produktiv<br />

miteinan<strong>der</strong> verknüpft.<br />

Die erzieherische Gr<strong>und</strong>haltung sowie die vielfältigen Kooperationen<br />

haben in Deutschland <strong>im</strong> Unterschied zu an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n <strong>im</strong> internationalen<br />

Vergleich zu einer Realität beigetragen, in <strong>der</strong> Gewalt von Kin<strong>der</strong>n<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen bislang keine dramatische Verschärfung erfahren hat.<br />

An<strong>der</strong>s als in Deutschland hat vor allem die New Labour-Regierung unter<br />

Tony Blair in England <strong>und</strong> Wales beispielsweise einen eher rigiden Kurs<br />

gegen »Youth Cr<strong>im</strong>e« eingeschlagen. Die stark strafrechtlich geprägten<br />

Reaktionen mit einer Ausweitung <strong>der</strong> zu bestrafenden »Taten« bis hin<br />

zu anti-social-behaviour haben zu einem Bedeutungsverlust pädagogischer<br />

Reaktionen geführt. Inzwischen wird selbst altersgemäßes »Unsinn-<br />

Machen« zivilrechtlich verfolgt, ein eher harmloser Verstoß führt dann in<br />

einem nächsten Schritt zu strafrechtlichen Konsequenzen. Die Ergebnisse<br />

einer solchen Politik sind eher an <strong>der</strong> an die Öffentlichkeit gerichteten<br />

Wirkung des »being tough on cr<strong>im</strong>e« als am Rückgang von Jugendkr<strong>im</strong>inalität<br />

<strong>und</strong> -gewalt zu beobachten – mit <strong>im</strong> Übrigen zweifelhaften Konsequenzen.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist die Stärkung <strong>der</strong> pädagogischen <strong>und</strong> erzieherischen<br />

Annäherung in <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong><br />

Anlass für eine positive Zwischenbilanz. Entwicklungsbedarf gibt es <strong>im</strong><br />

Detail <strong>und</strong> Verbesserungen sind weiter möglich <strong>und</strong> erfor<strong>der</strong>lich.<br />

4.3 Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Anregungen für die Weiterentwicklung <strong>der</strong><br />

gewaltpräventiven Fachpraxis<br />

Eng verknüpft mit den geschil<strong>der</strong>ten positiven Entwicklungen in <strong>der</strong><br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit Gewalt <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong> sind auch<br />

einige Herausfor<strong>der</strong>ungen. In Bezug darauf werden nachfolgend Anregungen<br />

für eine Weiterentwicklung <strong>der</strong> gewaltpräventiven Fachpraxis<br />

vorgestellt. Diese Anregungen leiten sich <strong>im</strong> Wesentlichen aus Schlussfolgerungen<br />

<strong>und</strong> Empfehlungen aus den Beiträgen zu den einzelnen Handlungsfel<strong>der</strong>n<br />

(3 Kap. 2), aus den Anhörungen von Expertinnen <strong>und</strong><br />

Experten sowie aus den übergreifenden Fachdebatten ab. Die Darstellung<br />

erfolgt handlungsfeldübergreifend <strong>und</strong>, wenn dies <strong>der</strong> Veranschaulichung<br />

dient, hier <strong>und</strong> da exemplarisch auf einzelne Handlungsfel<strong>der</strong><br />

bezogen. Die Anregungen sollen einer <strong>Gewaltprävention</strong> Perspektiven<br />

eröffnen, in <strong>der</strong> die Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

ausreichend berücksichtigt werden.<br />

290<br />

Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />

Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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