Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI
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Beate Galm / Sabine Herzig / Susanna Lillig / Manuela Stötzel<br />
freien Erziehung, die För<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Evaluation frühpräventiver Hilfen,<br />
die Entwicklung zielgruppenspezifischer Hilfen (z. B. für mehrfachbelastete<br />
Familien <strong>und</strong> Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten, die Qualifizierung von<br />
Professionellen zu den Themen Früherkennung <strong>und</strong> -prävention, die<br />
Entwicklung von Unterrichtsmodulen für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zu<br />
den Themen Fürsorge <strong>und</strong> Erziehung von Säuglingen <strong>und</strong> Kleinkin<strong>der</strong>n<br />
sowie die Entwicklung von Schulungsprogrammen für werdende Eltern.<br />
Erfreulich ist die explizite Verankerung des Themas <strong>Kindes</strong>vernachlässigung<br />
z. B. hinsichtlich <strong>der</strong> Formulierung von Forschungsbedarf. Damit<br />
geht <strong>der</strong> Aktionsplan einen wichtigen Schritt in die Richtung, <strong>der</strong> vernachlässigten<br />
Vernachlässigung (vgl. Deegener/Körner 2005b) zu <strong>der</strong><br />
Beachtung zu verhelfen, die dem Ausmaß <strong>und</strong> den oftmals gravierenden<br />
Folgen von Vernachlässigung gerechter wird. Wenn auch die formulierten<br />
Maßnahmen sehr positiv zu bewerten sind, darf <strong>der</strong> Aktionsplan nicht<br />
darüber hinwegtäuschen, dass viele Bereiche des Kin<strong>der</strong>schutzes <strong>der</strong>zeit<br />
mit einschneidenden finanziellen Einbußen leben müssen.<br />
Auch <strong>im</strong> Koalitionsvertrag von November 2005 haben die Koalitionsfraktionen<br />
die frühe För<strong>der</strong>ung gefährdeter Kin<strong>der</strong> thematisiert. Im Rahmen<br />
des Schwerpunkts »Frühe Hilfen für Eltern <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> soziale Frühwarnsysteme«<br />
sollen durch die Verzahnung von ges<strong>und</strong>heitsbezogenen<br />
Leistungen <strong>und</strong> Leistungen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe sowie zivilgesellschaftlichem<br />
Engagement soziale Frühwarnsysteme <strong>und</strong> frühe Hilfen<br />
entwickelt werden. Mittels so genannter »Geh-Strukturen« soll <strong>der</strong><br />
Zugang zu beson<strong>der</strong>s belasteten Familien <strong>und</strong> ihren Kin<strong>der</strong>n aktiv<br />
gesucht werden. Dabei wird insbeson<strong>der</strong>e die Zeit <strong>der</strong> Schwangerschaft<br />
<strong>und</strong> die Phase r<strong>und</strong> um die Geburt in den Blick genommen, da junge<br />
Frauen in dieser Lebensphase in <strong>der</strong> Regel medizinische Versorgung in<br />
Anspruch nehmen <strong>und</strong> gegenüber sozialen Beratungsangeboten beson<strong>der</strong>s<br />
zugänglich sind. Ziel ist es, so den Schutzauftrag <strong>der</strong> staatlichen<br />
Gemeinschaft <strong>und</strong> die Erziehungsverantwortung <strong>der</strong> Eltern zu verstärken.<br />
Für die Umsetzung dieses Programms stellt <strong>der</strong> B<strong>und</strong> bis zum Jahr 2010<br />
zehn Millionen Euro bereit. Er wird b<strong>und</strong>esweit verschiedene Modellprogramme<br />
initiieren, för<strong>der</strong>n, begleiten <strong>und</strong> evaluieren <strong>und</strong> ein Servicebüro<br />
zur Begleitung <strong>der</strong> Aktivitäten in den Län<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Kommunen sowie<br />
Sicherstellung des Erfahrungstransfers einrichten. 32<br />
32 Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU <strong>und</strong> SPD vom 11.11.2005, Abschnitt VI: Familien-<br />
fre<strong>und</strong>liche Gesellschaft, 1: Bessere Infrastruktur für Familien, Zeile 4789 bis 4817 sowie<br />
Pressemitteilung des B<strong>und</strong>esministeriums für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend vom<br />
26.4.2006: Besserer Schutz von Kin<strong>der</strong>n durch Früherkennung <strong>und</strong> frühe Hilfen.<br />
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Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />
<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />
Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />
www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet