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Strategien der Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter - DJI

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Ottmar Hanke<br />

ren, wenn Lehrkräfte gewaltfreie Kommunikation <strong>und</strong> Konfliktregelung<br />

vorleben. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> ungenügenden Ausbildung in diesem Bereich<br />

sind sie dazu aber kaum in <strong>der</strong> Lage. So ist eine Strategie <strong>der</strong> sukzessiven<br />

Verankerung gewaltpräventiver Inhalte in alle Abschnitte <strong>der</strong> Lehrerausbildung<br />

zu empfehlen, wie auch die kontinuierliche, in manchen Schultypen<br />

verpflichtende Fortbildung solche Inhalte dringend aufnehmen muss.<br />

Zudem sollten Standards für den gewaltpräventiven Aus- <strong>und</strong> Fortbildungsbereich<br />

eingeführt werden. Als Ausgangspunkt für Überlegungen<br />

zur Festlegung dieser Standards lassen sich die gr<strong>und</strong>legenden Mediationskompetenzen<br />

benennen, die jede Lehrkraft zur Regelung von Konfliktsituationen<br />

beherrschen sollte. Ein Ziel könnte sein, über einen Wandel<br />

<strong>der</strong> Lehrerrolle das Leitbild des Fachexperten nach <strong>und</strong> nach durch<br />

das Bild des Lernberaters <strong>und</strong> Konfliktvermittlers zu ersetzen.<br />

Die Übernahme von Fachkräften aus Wirtschaft <strong>und</strong> Verwaltung, die in<br />

den Schuldienst eintreten, ohne zuvor mit gewaltpräventiven Gr<strong>und</strong>ideen<br />

<strong>und</strong> Fertigkeiten vertraut gemacht worden zu sein, ist deshalb kritisch zu<br />

sehen, auch wenn <strong>der</strong>en eingebrachtes Spezialwissen den Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schülern von Nutzen ist. Ähnliches gilt für die unter Län<strong>der</strong>hoheit<br />

stehenden Lehrerfortbildungsinstitutionen <strong>und</strong> Akademien, wobei hier<br />

<strong>der</strong> Trend, gewaltpräventive Inhalte in den Bildungskanon aufzunehmen,<br />

positiv zu bemerken <strong>und</strong> zu verstärken ist. Passgenauer <strong>und</strong> schon näher<br />

an den Bedürfnissen von Lehrkräften sind in Bezug auf <strong>Gewaltprävention</strong><br />

überregional tätige Bildungsträger. Neueste Trends erkennend <strong>und</strong> auf<br />

Erkenntnisse wissenschaftlicher Forschung bauend, werden Konzepte<br />

entworfen o<strong>der</strong> aus dem Ausland eingedeutscht, propagiert <strong>und</strong> den<br />

Lehrkräften angeboten. Flexibel <strong>und</strong> angelehnt am tatsächlichen Fortbildungsbedarf<br />

von Lehrkräften sind die gewaltpräventiven Angebote regionaler<br />

Bildungsinstitutionen.<br />

Aus den Anfor<strong>der</strong>ungen des Schullalltags <strong>und</strong> dem gegenwärtigen Angebotsgefüge<br />

resultierend scheint es strategisch sinnvoll, die Konzeptentwicklung<br />

für den sek<strong>und</strong>ären Bereich <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> voranzutreiben,<br />

um damit weiterführende Fortbildungsmöglichkeiten zu eröffnen.<br />

Dies von Fachleuten aus dem Schulbereich entwickeln zu lassen scheint<br />

dabei fruchtbarer <strong>und</strong> direkter, als schulexterne Konzepte zu adaptieren.<br />

Noch fruchtbarer <strong>und</strong> die Län<strong>der</strong>bildungsgrenzen überschreitend könnte<br />

eine Strategie <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> sein, wenn man den b<strong>und</strong>esweit<br />

unüberschaubaren Markt an Bildungsangeboten <strong>und</strong> -inhalten zum Thema<br />

<strong>Gewaltprävention</strong> sichten <strong>und</strong> transparent machen würde. Nicht nur<br />

die einzelne Lehrkraft, die sich ein für sie passendes Bildungsangebot<br />

124<br />

Arbeitsstelle Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewaltprävention</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendalter</strong>.<br />

Eine Zwischenbilanz in sechs Handlungsfel<strong>der</strong>n. München 2007.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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