Handbuch des DAV

Die einzelnen Steuerarten
Beispiel:
Eine Sektion erteilt Mitgliedern und Nichtmitgliedern Kletterunterricht und
erzielt hieraus Einnahmen in Höhe von 10.000 €.
Die in diesem Zusammenhang angefallenen Ausgaben belaufen sich auf
a) 6.000 €
b) 4.000 €
Im Fall a) werden die Einnahmen überwiegend zur Kostendeckung
verwendet. Die Einnahmen sind von der Umsatzsteuer befreit.
Stand 05/2006 – 5. Auflage
165
Im Fall b) werden die Einnahmen nicht überwiegend zur Kostendeckung
verwendet. Die Umsätze sind nicht von der Umsatzsteuer nach § 4 Nr. 22 a
UStG von der Umsatzsteuer befreit. Da es sich um Einnahmen im
Zweckbetrieb handelt, unterliegen die Umsätze dem ermäßigten Steuersatz
von 7 %.
Gleichzeitig kann die Sektion den Vorsteuerabzug geltend machen. Dieser
Vorteil wird häufig ins Leere laufen, da die Hauptausgaben häufig Löhne,
Gehälter oder Übungsleiterpauschalen sein werden, bei denen kein
Vorsteuerabzug möglich ist. Etwas anderes würde dann gelten, wenn
selbständige Übungsleiter tätig waren, die ihre Rechnungen mit
gesondertem Mehrwertsteuerausweis ausstellen.
§ 4 Nr. 22 b UStG: Steuerfrei sind auch die Einnahmen aus
sportlichen Veranstaltungen im Rahmen eines Zweckbetriebes. Eine
sportliche Veranstaltung ist die organisatorische Maßnahme eines
Vereins, die es aktiven Sportlern erlaubt, Sport zu treiben. Auch das
gilt für Mitglieder und Nichtmitglieder. Bei DAV Sektionen mit eigenen
Klettergärten können dies z.B. Einnahmen aus durchgeführten
Kletterveranstaltungen mit Schulklassen sein. Hier dürfte manchmal
die Abgrenzung zwischen den Steuerbefreiungen nach § 4 Nr. 22 a
und Nr. 22 b UStG etwas schwierig sein.
Sportreisen (z.B. geführte Touren) sind nach Abschn. 116 Abs. 3 Satz
1 UStR 2000 als sportliche Veranstaltungen anzusehen, wenn die
sportliche Betätigung wesentlicher und notwendiger Bestandteil der
Reise ist. Reisen, bei denen die Erholung der Teilnehmer im
Vordergrund steht, zählen auch dann nicht zu den sportlichen
Veranstaltungen, wenn anlässlich der Reise auch Sport getrieben
wird.