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Handbuch des DAV

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Karten<br />

Stand 05/2006 – 5. Auflage<br />

844<br />

Karten<br />

I. Alpenvereinskarten<br />

Die Alpenvereinskarten gehören zu den besten Hochgebirgskarten weltweit.<br />

Seit 1865 gibt es die Alpenvereinskartographie. Die Herausgabe von Karten<br />

ist eine der satzungsgemäßen Aufgaben <strong>des</strong> Deutschen Alpenvereins<br />

(Satzung § 3, Buchstabe h). Im Leitbild ist sie als "bedeutende Aufgabe"<br />

unter dem Punkt Wissenschaft (10.3) bzw. als "besondere Aufgabe" unter<br />

Öffentlichkeitsarbeit (13.4) enthalten.<br />

Die Bearbeitung <strong>des</strong> Kartenwerks ist zwischen <strong>DAV</strong> und OeAV jeweils zur<br />

Hälfte aufgeteilt; beide Vereine bilden in diesem Bereich eine Art<br />

Verlagsgemeinschaft. Die Zusammenarbeit von OeAV und <strong>DAV</strong> ist in der 1969<br />

abgeschlossenen Kartographie-Vereinbarung vertraglich festgelegt.<br />

Der Grund für die Herausgabe eigener Karten durch die beiden Vereine ist<br />

auch heute noch der, das Sortiment der amtlichen topographischen Karten<br />

<strong>des</strong> Hochgebirges durch spezielle großmaßstäbige Karten zu ergänzen. Dies<br />

gilt vor allem für den österreichischen Alpenraum, der das klassische<br />

Arbeitsgebiet der <strong>DAV</strong>-Sektionen ist. Hier existiert bis heute kein echtes<br />

amtliches Kartenwerk 1 : 25 000, so dass der Alpenverein eine wichtige Lücke<br />

im Kartenangebot schließt.<br />

Die Besonderheit der AV-Karten ist ihr großer Maßstab (meist 1 : 25 000),<br />

ihre hohe Genauigkeit und ihr großer Detailreichtum in der<br />

Geländedarstellung <strong>des</strong> Hochgebirges (Fels, Schutt, Gletscher usw.). Die<br />

Äquidistanz der Höhenlinien beträgt bei den meisten Karten 20 m. Der<br />

Bergsteiger soll sich anhand der Alpenvereinskarten sowohl auf den<br />

Wanderwegen als auch im freien Gelände, also abseits der markierten<br />

Routen, gut orientieren können. Hinzu kommt eine für Bergsteiger und<br />

Bergwanderer abgestimmte Kartenblatt-Einteilung (Blattschnitt) mit<br />

überlappenden Kartenblättern und dem Schwerpunkt auf den<br />

Hochgebirgsregionen. Kartennamen und Höhenangaben (Höhenkoten) sind<br />

dichter gesetzt als in vergleichbaren Karten.<br />

Die AV-Karten werden von den Kartographen im Gelände überprüft. Hierbei<br />

wird vor allem auf eine vollständige und richtige Erfassung <strong>des</strong> Wegenetzes<br />

Wert gelegt. Aber auch das übrige Kartenbild (wie z. B. Seilbahnen,<br />

Forststraßen, Gebäude, Waldgrenzen) wird überprüft und gegebenenfalls<br />

ergänzt.<br />

Neben den Karten der Ostalpen wurden durch AV-Kartographen auch AV-<br />

Karten von anderen Gebirgen der Welt hergestellt, meist im Zusammenhang<br />

mit Expeditionen, bei denen Erstersteigungen von Bergen stattfanden. Zu den<br />

bekanntesten Expeditionskarten zählen hierbei die Karten vom Nanga Parbat

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