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Handbuch des DAV

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740<br />

Klettersport und Naturschutz<br />

7. Klettern muss in allen Felsarten und in unterschiedlicher Gesteinsqualität<br />

sowie an Felsen von unterschiedlicher Höhe möglich sein<br />

Eine Einübung in die für die unterschiedlichen Gesteinsarten typischen<br />

Techniken ist Voraussetzung für die sichere Ausübung <strong>des</strong> Klettersports.<br />

Ausbildung und Training sind auch auf Felsen unterschiedlicher Höhe<br />

angewiesen. Die Ausbildung von Anfängern und das extreme Sportklettern<br />

wird bevorzugt an Felsen bis zu 40 m Höhe praktiziert, die Vorbereitung für<br />

alpinistische Unternehmen erfordert Mehrseillängen-Touren.<br />

8. Klettern muss seine Entwicklungsmöglichkeiten behalten<br />

Die Möglichkeit für Erstbegehungen muss auch künftig gegeben sein. Ohne<br />

Erstbegehungen würde der Klettersport viel von seiner Faszination und<br />

Dynamik verlieren. Grundlegende Elemente, wie die kreative Entwicklung<br />

neuer Bewegungsabläufe, das Ausloten und die Überschreitung der eigenen<br />

Leistungsgrenze sowie die Begeisterung am Unbekannten und Neuen wären<br />

für eine Vielzahl der Kletterer nicht mehr gegeben. Aus diesem Grund müssen<br />

in den Klettergebieten weiterhin Bereiche erhalten bleiben, in denen<br />

Erstbegehungen durchgeführt werden können.<br />

3. Forderungen<br />

1. Die Kletterer müssen akzeptieren, dass die Felsbiotope oft sensible<br />

Naturräume sind<br />

Häufig beheimaten die außeralpinen Felsen seltene Pflanzen- und Tierarten,<br />

deren Bestand durch falsches Verhalten gefährdet ist. Die Felsbiotope sind<br />

nur bedingt belastbar, ihre Zahl ist begrenzt. Die Kletterer müssen ihre<br />

Gefährdung durch naturschonen<strong>des</strong> Klettern und Handeln ausschließen. Die<br />

Kletterer sollten sich für die Erhaltung intakter Felsbiotope einsetzen, dabei<br />

streben sie die Zusammenarbeit mit den Naturschutzverbänden an.<br />

2. Die Kletterverbände in Deutschland müssen ihre Bemühungen um<br />

den Erhalt der Klettergebiete intensivieren<br />

Die Kletterverbände sind das Sprachrohr der Aktiven. Sie sollten Ihre<br />

Bemühungen verstärken, die Interessen der Kletterer auf der politischen<br />

Ebene durchzusetzen. Dafür ist die Zusammenarbeit aller Kletterverbände<br />

nötig.<br />

3. Die Naturschutzverbände müssen aufhören, die weitgehende<br />

Schließung der Klettergebiete in Deutschland zu betreiben<br />

Nur durch gemeinsame Anstrengungen von Naturschützern und<br />

Natursportlern können die letzten naturnah erhaltenen Gebiete in unserer<br />

Landschaft wirksam geschützt werden. Es besteht die Gefahr, dass sich<br />

aufgrund der negativen Haltung der Naturschutzverbände gegenüber dem<br />

Klettern mehr und mehr Kletterer von den berechtigten Belangen <strong>des</strong><br />

Naturschutzes abwenden.<br />

5. Auflage - Stand 05/2006

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