Handbuch des DAV

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Der Verein als Arbeitgeber
Der Verein als Arbeitgeber
I. Allgemeines
Ein Verein, der Personen gegen Entgelt beschäftigt, hat zu prüfen, ob es sich
dabei um Arbeitsverhältnisse handelt oder nicht. Liegt ein Arbeitsverhältnis
vor, so hat der Verein alle lohnsteuerrechtlichen und sozialversicherungsrechtlichen
Vorschriften zu erfüllen.
Bei der Beurteilung der Frage, wer ist Arbeitnehmer und wer ist selbständig
tätig, kommt es auf die Vertragsgestaltung und auf die tatsächliche Durchführung
an. Die Abgrenzungsprobleme sind häufig schwierig und nicht eindeutig
geregelt. Darüber hinaus sind die Abgrenzungskriterien im Lohnsteuerrecht
nicht immer identisch mit den Abgrenzungskriterien im Sozialversicherungsrecht.
Eine Arbeitnehmereigenschaft ist immer dann gegeben, wenn eine typische
Arbeitnehmertätigkeit ausgeübt wird, wenn der Verein weisungsbefugt ist
und wenn der Beschäftigte durchschnittlich mehr als 6 Wochenstunden für
den Verein tätig ist (siehe Übungsleiter). Bei einer regelmäßig gleichbleibenden
Tätigkeit unter 6 Wochenstunden ist auch dann eine Arbeitnehmertätigkeit
gegeben, wenn sie nach dem Gesamtbild für einen Arbeitnehmer typisch
ist (z.B. eine Schreibkraft, die regelmäßig drei Wochenstunden in der Geschäftsstelle
eines Vereins tätig ist). Die Erstattung tatsächlich entstandener
Aufwendungen wie z.B. Reisekosten, Porto- und Telefonkosten begründet
kein Arbeitsverhältnis.
II. Die Pflichten des Vereins als Arbeitgeber
Liegt ein Arbeitsverhältnis vor, so ist der Verein verpflichtet, den Steuerabzug
vom Arbeitslohn vorzunehmen, die Sozialversicherungsbeiträge abzuführen
und Aufzeichnungen zu machen. Diese Aufzeichnungen müssen sowohl von
der Finanzverwaltung als auch von den Sozialversicherungsträgern überprüft
werden können. Werden Beiträge oder Steuern zu niedrig einbehalten und
abgeführt, haftet der Verein als Arbeitgeber für diese Beträge.
Beispielhafte Aufzählung, was zum Arbeitslohn gehört:
Löhne und Gehälter
Sonderzahlungen wie Tantiemen, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld
Zuschläge für Überstunden
Geldgeschenke
Stand 05/2006 – 5. Auflage