Handbuch des DAV

Sektionsveranstaltungen
Stand 05/2006 – 5. Auflage
570
Durchführung von Sektionsveranstaltungen
Die örtlichen Gegebenheiten der Sektionen sind zu verschieden, als dass ein
allgemein gültiges Rezept für Sektionsveranstaltungen gegeben werden könnte.
Einige Punkte haben jedoch so allgemein gültigen Charakter, dass sie
ohne weiteres als für alle Sektionen empfehlenswert gelten können.
1. Richtige Angebote für Sektionsmitglieder
Zur Ermittlung eines richtigen Angebotes sollten folgende Überlegungen getroffen
werden:
a) Welche Gruppen will ich mit meinem Programm ansprechen?
Denkbar wären:
• Neue Mitglieder, die sich im DAV das notw. „Know-how“ holen wollen
• Ältere, fortgeschrittene Sektionsmitglieder, die sich über ihre technischen
Defizite nicht im Klaren sind.
• Aktive Bergsteiger verschiedener Richtungen, die an jeder Neuentwicklung
interessiert sind.
• Leistungsorientierte Bergsportler, die an der Verbesserung ihres Könnens
und an der Teilnahme von Wettkämpfen interessiert sind.
b) Welche Inhalte sind für die einzelnen Zielgruppen geeignet?
Klettersteig-Interessierte werden kaum an Spaltenbergungskursen teilnehmen
wollen usw.. Nach der Ermittlung der Zielgruppen muss deshalb die Festlegung
auf die Inhalte geschehen.
c) In welcher Form kann das Angebot unter die Mitglieder gebracht
werden und wo können diese Kurse stattfinden?
• Abendveranstaltungen in der Kletterhalle, an Kletterfelsen oder in Trainingsräumen.
• Tages-, Wochenend- oder Urlaubsfahrten, abhängig von Interesse und
von der Entfernung des Zieles.
• Die Auswahl des Kursortes richtet sich nach dem Ausbildungsinhalt und
der Zielgruppe, wobei auch Hüttenbelegung, umweltbewusstes Verhalten
und anderes zu berücksichtigen sind.
Die Bedarfsermittlung für das richtige Angebot für eine Sektion kann über
Fragebögen bei neuen Mitgliedern geschehen, im Allgemeinen werden aber
die nötigen Schulungsangebote im Gespräch mit Tourenleitern und mit Sektionsmitgliedern
zu ermitteln sein. Zu beachten bleibt, dass das bestgemeinte
Angebot zur Weiterbildung nicht angenommen wird, wenn die Mitglieder
annehmen, dass sie ohnehin auf dem neuesten Stand der Technik sind.
Durch geeignete Kurzvorträge im Rahmen von Sektionsabenden oder praktischen
Maßnahmen sollten diese Sektionsmitglieder „von selbst“ auf ihre Defizite
kommen und sich an Schulungen beteiligen.