Handbuch des DAV

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Klettersport und Naturschutz
III. Grundpositionen der Bergsportverbände zum Klettern
1. Thesen zum Klettern
1. These
Klettern ist eine wertvolle Sportart
Die körperliche Anstrengung im Freien, das Erleben einer weitgehend
intakten Pflanzen- und Tierwelt, zu sich selbst finden im eigenbestimmten
Handeln und die hohe Konzentration bei der Durchführung schwieriger
Bewegungsabläufe in einer als gefährlich empfundenen Situation machen die
Bedeutung des Klettersports für den Einzelnen aus. Diese vier wesentlichen
Merkmale des Kletterns sind mit der Ausübung dieser Sportart in der Natur
untrennbar verbunden.
2. These
Klettern ist eine traditionsreiche Sportart von gesellschaftlicher
Bedeutung
Aufgrund der genannten Merkmale vermag der Natursport Klettern einen
wichtigen Beitrag zur Erhaltung der körperlichen und seelischen Gesundheit
von Menschen zu leisten, die sich von den Belastungen des Lebens in unserer
Industriegesellschaft erholen wollen. Klettern ist auch ein Familiensport, der
von früher Jugend bis ins hohe Alter ausgeübt werden kann. Klettern
vermittelt Gemeinschaftserlebnisse und befriedigt das Bedürfnis nach sozialen
Kontakten.
3. These
Klettern ist ein Beitrag zum Naturschutz
Durch den intensiven Naturkontakt bekommt der Kletterer die Möglichkeit,
ein Bewusstsein für die Schönheit einer ursprünglichen Pflanzen- und Tierwelt
zu entwickeln. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung, sich für ihren Erhalt
einzusetzen.
4. These
Klettern ist naturschonend möglich
Klettern kann so betrieben werden, dass die Natur nicht nennenswert
geschädigt wird. Dies gilt für die Anreise in die Klettergebiete (öffentliche
Verkehrsmittel, Fahrrad, Fahrgemeinschaften) genauso wie für das Verhalten
in den Felsgebieten (differenzierte Lösungen).
5. These
Klettern ist durch die Kletterverbände steuer- und regelbar
Die durch die Kletterverbände erarbeiteten Konzeptionen zeigen Wege zu
einem naturverträglichen Klettern auf. Die Kletterverbände können die
meisten Kletterer erreichen und leisten Überzeugungsarbeit im Sinne der
Umsetzung dieser Konzeptionen.
5. Auflage - Stand 05/2006