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Weltstellung des osmanischen Reiches tinter Soliman usw. 83<br />

Becher, , ein tiirkisches Pferd mit goldenem Zaumzeug und vier<br />

Kamele mit; mit den letzteren zog er bis Frankfurt, wo er den<br />

Kaiser in seinem Festzuge sah und von ihm in Audienz empfangen<br />

wurde 1). Als dann 1567 die neuen Gesandten König<br />

Maximilians in Konstantinopel eintrafen, entschuldigte sich Sultan<br />

Selim, dafs er sie nicht, wie sein Wunsch gewesen wire, mit<br />

seinem ganzen Hofe empfange 2).<br />

Schon vor der Schlacht bei Pavia hatte der französische<br />

König Franz I. vonseiten der christlichen Höfe Osteuropas, vonseiten<br />

Ungarns und Polens Briefe und Botschaften empfangen,<br />

die gegen die österreichische Annexionspolitik Stimmung machen<br />

und die iiblichen Klagen gegen die tiirkischen Eroberer erheben<br />

sollten. Aber der ritterliche französische König war ein ICind<br />

der Renaissance, die Bich in der Pollak ohne Bedenken und<br />

ausschlierslich nur von den eigenen Interessen bestimmen liefs.<br />

Zwar hatte auch er friiher von einem Kreuzzuge gesprochen<br />

und den Traum von glänzenden Abenteuem in femen Linden'<br />

sich zeitweilig zueigen gemacht , aber er hatte damit nur den<br />

letzten Vorurteilen des Mittelalters , die in der anbrechenden<br />

modemen Zeit noch fortlebten, seinen Tribut gezollt und den<br />

Ruhm, als Rächer der Christenheit sich aufzuspielen, einem anderen,<br />

dem Kaiser, streitig machen wollen. In Wirklichkeit<br />

aber war er als natiirlicher und nie versöhnter Gegner des<br />

Hauses Osterreich am Rheine und in Italien auf eine Allianz<br />

mit den Tiirken angewiesen und verschmähte es nicht weil er<br />

es nicht verschmähen k o nnt e , um die niitzliche Freundschaft<br />

des jungen Soliman zu buhlen. Ober eine von religiösen<br />

Motiven diktierte Politik war schon mancher Herrscher des Mittelalters<br />

hinausgewachsen, und seit Jahrzehnten bereits war den von<br />

modemem Geiste erfiillten Mdchten das Glaubensbekenntnis ihrer<br />

Alliierten und ihrer Gegner gleichgiiltig geworden. Fiir einen<br />

Fiirsten, wie unseren König" , sagt einer der Beauftragten im<br />

dabei aber: invictissimns, ter maximns ac potentissimns Tnrcarnm Imperator,<br />

princeps clementissimus."<br />

Busbecq S. 58, ssoff.<br />

Mon. Htmg. Hist." VI, S. 105.<br />

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