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Persönliche Herrschaft Saltan Murads IV. nsw. 455
Bei Kerkuk, im gebirgigen Kurdenlande, schlug der karamanische
Beglerbeg im Mai 1625 ein persisches Korps. Gleichzeitig
erlitt der vom Schach dem in Georgien eingedrungenen
Maghraw-Khan zu Hilfe geschickte Kartschghai eine Niederlagc
gegen die georgischen Fiirsten und wurde getötet; die
Nachricht traf Hafiz im Lager von Diarbekr 1).
Man beliefs Maghraw als unabhängigen Verwalter in den
georgischen Schlössern, und Hafiz wandte sich gegen Bagdad.
Mit drei Geschiitzen mehr hatte der vorsichtige Wesir nicht
mitgefiihrt beschofs man die Stadt mehr als 70 Tage hindurch
ohne Erfolg; ein Sturm mifslang ebenfalls. Dennoch,
und trotz der Annäherung des Schachs Abbas und seines Sohnes
Isa, wollten die fanatisierten Janitscharen und Spahis den ganzen,
freilich milden Winter iiber in den Laufgräben ausharren. Erst
als ein neuer Zusammenstofs am 27. Mai ohne Ergebnis blieb,
verlangten die Truppen meuterisch die Riickkehr, während Hafiz
mit den Persern in Unterhandlungen stand. Als das Heer dann
wirklich den Riickzug antrat, der nur in Diarbekr unterbrochen
wurde, glich es bereits einer wilden disziplinlosen Horde 2). In
Tokat bezog es Winterquartiere 8).
Im Herbst 1626 erfolgte ein Aufruhr der in Konstantinopel
liegenden Truppen; sie zwangen den Sultan, ihnen den Kaimakam
Gurdschi Mohammed auszuliefern, der hingerichtet wurde.
Einige aus Asien zuriickkehrende Scharen liefsen dann bald
darauf den Urhebern der Revolte das gleiche Schicksal angedeihen
4). Auch im Lager von Alep stifteten die Janitscharen
eine Meuterei an. So wurde im Dezember der Wesir, ein Dichter,
abgesetzt.
Zwei Jahre behielt Hafiz' Nachfolger, der greise Khalil, die
Leitung des asiatischen Krieges. Gleich nach seiner Ernennung
I) Evliya I, S. 116, 121. Nach Hammer III, S. 44 wnrde der Perser
erschlagen.
a) Hammer III, S. 48ff.; Evliya I, S. 116, 121.
Ebenda.
Die Einzelheiten, die kein allgemeines Interesse beanspruchen, nach den
Berichten Roes in Zinkeisen IV.