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166 Zweites Bach. Zweites Kapitel.<br />

Rekonvaleszent zu ihm rufen, sei es auch, gegen allen Gebrauch,<br />

b eritten 1)), no ch der engen Beziehungen Rustems zu seinem Herrn2);<br />

er blieb immer nur ein hoher Beamter, der dem Herrn seine Berichte,<br />

A rz, vortrug, zu welchem Zwecke er zweimal in der Woche<br />

Audienz hatte 3). Aber als Gemahl der 40 Jahre jiingeren Tochter<br />

seines Herm 4) genofs er während der ganzen Regierung desselben<br />

einer wahren Allmacht. Seine Wohnung, wie ein Schlofs "5),<br />

war eine zweite Pforte" des Reiches : täglich fand man eine zahlreiche<br />

Gesellschaft bis zu 500 Personen daselbst zu Tisch.<br />

Die Sultanin, seine Frau, klein und hesslich von Angesicht",<br />

liefs sich von 300 Sklavinnen bedienen 9. 200 Tschisnedschirs<br />

weilten in diesem glänzenden Fiirstenhause ausschliefslich um<br />

die Speisen aufzutragen 7). Die Hausschneider zählten nach Hunderten;<br />

die Anzahl der gemeinen Sklaven belief sich fast auf<br />

tausend. Seine Söhne von Selims Tochter, die kein langes Leben<br />

hatten, wurden wie osmanische Prinzen zu Grabe gefiihrt 8). Aus<br />

der Million in Gold, die er jährlich erspaxen konnte , liefs er<br />

zahlreiche Bauten zum ewigen Gedächtnisse seines Namens aufflihren:<br />

in Galata stiftete er eine, in Konstantinopel eine andere<br />

Moschee, Karawanseraien in Adrianopel, Belgrad, Pergamon,<br />

Brussa und in den zahlreichen thrazischen und bulgarischen<br />

fem und Mäxkten wie Liile-Burgas , die ihm gehörten<br />

eine Begräbnisstätte bei der altehrwiirdigen Ejubsmoschee; der<br />

Hauptstadt schenkte er aufserdem prachtvolle Bader und einen<br />

Tiergarten10). Gegen Christen war er riicksichtsvoll und von einer<br />

bei Renegaten noch mehr als bei geborenen Tiirken auffälligen<br />

Höflichkeit und sogar Freundlichkeit 11): sowohl die Venezianer,<br />

I) Alb 6ri XIV, S. 27; vgl. S. 28-29, 185.<br />

2) Vgl. ebenda S. 157. 3) Ebenda S. 376-377.<br />

ITher den Tod einer anderen Tochter Selims siehe Gerlach S. 402.<br />

Die Italiener freilich urteilten, dafs sie sich mit der Wohnung eines Edelmanns<br />

ihrer Nation nicht messen lainne; Albèri XIII, S. 225.<br />

Gerlach S. 130, 324-325, 349, 373, 383-384.<br />

Ebenda S. 378.<br />

Ebenda S. 157, 318, 445; Albbri XII, S. 442.<br />

Gerlach S. 52, 510-511.<br />

io) Gerlach S. 187, 266-267, 529; Albèri XII, S. 44i.<br />

II) Vgl. Charrière III, S. 404, Anm.

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