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Polnische Wirren und Kriegsztige gegen Polen. 377<br />

der nichts von alledem, was um ihn herum vorging, verstand I).<br />

Neue Einfalle der Kosaken , die zur Vergeltung fiir tatarische<br />

Streifereien nicht nur in der Moldau, sondern auch bis nach<br />

Kleinasien hinein mitleidlos hausten 2), trugen sicherlich zu diesem<br />

Empfange bei. Im November wurde der Gesandte mit<br />

Schmähworten und Drohungen liberhäuft , und der alte Wesir<br />

ging so weit, den König einen Juden und Dieb zu nennen"<br />

und seinem Boten zu drohen, dais er ihm Ketten um den Hals<br />

legen werde; die Spahis verlangten, dafs Zbarawski Konstantinopel<br />

nicht verlasse 8). Auch der moskowitische Agent, der<br />

Frieden und Biindnis auf sieben Jahre verlangte, hatte die schnöde<br />

Behandlung des Polen mit veranlafst 4). Die Hauptschuld trugen<br />

aber die vom Regierungswechsel verursachten anarchischen Zustände<br />

in Konstantinopel.<br />

Den dem Gesandten eingehändigten Vertrag betrachtete<br />

man als gefalscht, weil er angeblich die Klausel enthielt, dafs<br />

die Polen sich nicht zugunsten des Kaisers in die ungarischen<br />

Streitigkeiten einmischen diirften und verpflichtet seien, mit dem<br />

moskowitischen Potentaten einen fiir diesen gtinstigen Frieden zu<br />

schliefsen. Man schickte das Schriftstiick also zuriick 5). Die<br />

Kosaken hatten damals gerade das anatolische Samsun in Brand<br />

gesteckt 6). Erst 1624 wurde dann der Vertrag in authentischer<br />

Form bestatigt 7).<br />

Nach dem grofsen Raubzuge, den die Tataren in demselben<br />

Jahre in die von Radu Mihnea und seinem Sohne verwalteten<br />

I) Vgl. Roe in Zinkeisen Ill, S. 755ff.<br />

Hurmuzaki, Suppl. IV, S. 522-523.<br />

Roe S. iø, bei Zinkeisen JI!, S. 757-758; Hnrmuzaki, Suppl.P,<br />

S. 194-196. Der Gesandte verliefs die Reichshauptstadt am letzten Februar;<br />

Miinchener Hofbibliothek, Sammlung Camerarins 53, fol. 136, Brief aus Konstan<br />

tinopel V0111 4. März 1623.<br />

Murmuzaki, Suppl. P, S. 191-192, Nr. OCICCIIT.<br />

Ebenda S. 207-210, Nr. ccoviccolx.<br />

Ebenda S. 218-219, Nr. ocioxix; vgl. Naima S. 421ff. dann<br />

Evliya III, S. 37, auch fiber die Erbauung Otschakows durch den Beglerbeg<br />

Ahmed von Rum; vgl. Zinkeis en IV, S. 502.<br />

Vgl. ebenda S. 486-487, nach den Depeschen Roes.

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