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Asiatische Verbältnisse in den späteren Jahren Sohmans nsw. 117<br />

von den Tiirken immer beargwöhnte und bekämpfte Staat der<br />

Kasilbaschen", eine an dere Form des Islams, als die von<br />

den Osmanen anerkannte; wie diese jene als Häretiker und Profane<br />

verschrien, so sahen jene im Sunnismus des neuen Padischachs,<br />

seiner Krieger und Sklaven nur eine grobe Vulgarisation<br />

des wahren, echten, reinen Glaubens, und mehr als einmal<br />

erzeugte der Schiismus in seinen Anhängem einen Fanatismus,<br />

der vor keinem Opfer zuriickschreckte, während bei den Tiirken<br />

die niichterne Staatsräson dem gefahrlichen eberschwang weniger<br />

Raum gab.<br />

In Kleinasien besafsen die Perser zahlreiche Freunde, die<br />

ihre Invasion als grofses Gliick und wahre Erlösung betrachtet<br />

hatten, vor allem, weil in dem losen feudalen Staatsgertige im<br />

Osten von so harten und riicksichtslosen Gesetzen iiber Abgaben<br />

und militärischen Dienst nicht die Rede war, wie sie im<br />

Osmanenreiche bestanden. Auch gab es in Kleinasien manche<br />

Schiiten, und in dem Hause eines solchen, in dem Soliman abgestiegen<br />

war, wurde nach seinem Abzuge gereinigt. Ein<br />

Perser ist soviel wie zwei, drei Osmanen wert, sagten die dortigen<br />

Bauem 1).<br />

Entscheidend aber war, dais gegen Ende der Regierung<br />

Solimans der alte asiatische Separatismus in dem Ehrgeize der<br />

drei Söhne des Sultans neue Nahrung fand und wieder auflebte.<br />

Solimans älterer Sohn, Mohammed, der Schach-Zadeh, ruhte seit<br />

langem (1542) in der eigens fiir ihn gebauten und nach ihm genannten<br />

Moschee neben der alten Janitscharenkaseme 2). Seine<br />

Briider aber mufsten, da die Erbfolge der Herrscher nicht gesetzlich<br />

geregelt war, notwendig miteinander in Konflikt geraten.<br />

Ein Bruderkrieg war unvermeidlich, und das kränkliche Aussehen<br />

des Vaters in seinen letzten Jahren unehrerbietig genug<br />

Bnsbecq S. 60: ,,populi illi asiatici religionem imperiumque Othomanor=<br />

gravate fernnt." Ycellny Sophy est grandement aymé et desiré de tont<br />

le penple"; Charribre II, S. 41; La maggior parte dei Turchi h inclinata al<br />

Sofl, perch& vedono e intendono come son ben trattati li suoi sndditi da lid";<br />

Allphri S. III, Bd. I, S. 86-87; vgl. anch das Zengnis Rnstems, ebenda S. 170.<br />

Lennclavins Sp. 794; Albèri S. III, Bd. I, S. 116.

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