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Ursachen des Verfalls nsw. 179<br />

später acht obersten Paschas mufste sich vor seinen Kollegen<br />

fiirchten und zu schiitzen suchen. Der unsichtbare Sultan liefs<br />

jede ihrer Bewegungen iiberwachen; sie waren nicht einmal der<br />

nächsten Zukunft sicher.<br />

Sinan, den der Einsiedler im Serail fiirchtete, der unentbehrliche<br />

Ferhad und eine kurze Zeit lang auch Mustafa, dem Selim<br />

so viel zu verdanken hatte, bildeten Ausnahmen; Murads eigentliche<br />

Wesire aber, die er selbst zu ihren hohen Stellungen erhoben<br />

hatte, waren unbedeutende Persönlichkeiten. Seine Verwandten,<br />

die durch Heirat zu ihrem Range gelangten, sind oben<br />

bereits verzeichnet worden. Die iibrigen waren ebensowenig<br />

durch irgendwelche Talente ausgezeichnet: der kleine, bucklige<br />

Slawe Mesih, der Beglerbeg von Kairo gewesen war, geizig und<br />

fromm, einfach und ärmlich im Äufseren, verstand die Schuldner<br />

des Khasna meisterlich zu bedrängen; der gierige Eunuche<br />

Hassan, der in Ägypten , Jemen und Persien eine militärische<br />

Rolle gespielt hatte und dem der Auftrag zuteil wurde, Demirkapi<br />

am Kaukasus zu befestigen; Haidar, ebenfalls ein Slawe,<br />

der den bald abgebrochenen Zug gegen Polen leitete und<br />

auch in Georgien gekämpft hatte; der milde Eunuche Dschafer,<br />

der am persischen Kriege teilnahm ; der grausame Jussuf, den<br />

die Seinigen ermordeten; der reiche Armenier Mohammed, der<br />

durch die Hä.nde der Spahis umkam, weil er ihnen in schlechter<br />

Miinze zahlen wollte 1); der Albanese Khalil, der Schwiegersohn<br />

des Sultans war, und besonders der Giinstling Ibrahim, der auch<br />

eine Tochter seines Herrn heiratete, aus Prepolje in der Herzegowina,<br />

angeblich von tiirkischen Eltem gebiirtig, die ihn statt<br />

eines rekrutierten Christenkindes verkauft hatten; als feinerer Geist<br />

suchte er allen zu gefallen und gefiel auch; im Grunde aber war<br />

er falsch, betriigerisch und feig. Solchen Schlages waren die sogenannten<br />

leitenden Persönlichkeiten des Reiches zu einer Zeit,<br />

wo alle raubten und alle beraubt wurden" 2). Die meisten sind<br />

I) Albèri XIV, S. 294.<br />

2) Tutti in T'el governo rabano e sono anche rabati"; Albiri XIV,<br />

S. 336. Siehe iiber die Wesire: Mesih, Alti bri XIII, S. 241, 243; XIV,<br />

S. 288-289; iiber Hassan ebe da XIII, S. 357; XIV, S. 373, 375, 434; liber<br />

Haidar ebenda XIII, S. 352, 356; XIV, S. 434-435; tiber Dschafer ebenda XIII,<br />

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