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Polnische Wirren und Kriegszlige gegen Polen. 381
Gazi-Girai bei einem Einbruch in die Moldau vor, , der Sultan
habe das Land seinem Neffen, dem Sandschak Ahmed von Bender,
verliehen 1). Als sie solche Hoffnungen aufgeben mufsten
und man ihnen Raubzüge in die Walachei Michaels, der damals
iiber einen Frieden verhandelte, verbot, scheute sich der Khan
nicht, mit einem Aufstand zu drohen: Mit Gottes Hilfe", schrieb
er an seine christlichen Nachbarn, wird sichtbar werden , was
ich nunmehr mit den Truppen der weibischen Tiirken zu tun
gedenke und welche Streitkräfte sie gegen die Ungarn ins Feld
stellen werden.... Von jetzt an habe ich die Sache der Tiirken
aufgegeben und will keine Beziehungen mehr zu ihnen unterhalten
2)." Als Sicherheitsmafsregel hielt darum die Pforte, die
damals die tatarischen Kaiser" genau so wie die rumänischen
Fiirsten aus den Mitgliedern der betreffenden Dynastie zu er -
nennen pflegte, einen Bruder Ghazis in Konstantinopel fest,
und iiberall bettelte der Khan um Geld, um den geliebten Verwandten
auslösen zu können 5). Als dann spä.ter tatarische Hilfe
bei allen osmanischen Unternehmungen die Regel wurde , gestattete
man die Ansiedlung der Nogais an der siidlichen Donau,
im sogenannten Budschak, der Rajah den Festungen Kili, Ismail
und Akkerman und den Dörfern der Briider in der Dobrudscha
gegeniiber 4). Denn diese von der Hauptmasse losgelösten Tataren,
die immer nach Unabhängigkeit strebten, konnten gegen
die anderen ausgespielt werden; auch hielt die Pforte in den
hergebrachten Verbannungsorten, Kiitajeh oder Rhodos, immer
einen Giraiden, einen abgesetzten Kalga oder Thronprätendenten
zu ihrer Verfügung 5).
I) Siehe oben S. 317-318.
Hurmuzaki, Suppl. Ill, S. 407. Tatsächlich befanden sich tatarische
Scharen im Heer der asiatischen Rebellen; Naima S. 210. Ilber Beziehangen
zum Schach im Jahre 16°6 Hurmuzaki, Suppl. Il, S. 121-122, Nr. c=xiv.
Ebenda III, S. 421, Nr. ccoxxxiv; S. 516, Nr. Lxxn; XII, S. 345,
Nr. tax; S. 377-378, Nr. DLXXVII; Barozzi und Berchet I, S. 30.
Dber die ,,Doberzaner" der Polen Hurmuzaki IV 2, S. 211, Nr. OLXXV;
S. 256, Nr. caxxv; S. 328-329, Nr. CCOXXX. V. ebenda, S. 191-192,
Nr. cum
Vgl. ebenda, S. 330, Nr. main; Suppl. II', S. ne., Nr. °XVII;
S. 291, 303.