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286 Zweites Bach. Sechstes Kapitel.<br />

Ober die tiirkische Provinz des eigentlichen Ungarns schreibt<br />

ein Zeitgenosse: Es ist dass Land ein rechts Paradeiss gewesen,<br />

aber ietzunder der Jamer so gross, dass wer es nicht<br />

gewont ist , Blut weinen möcht 1)." Die Städte waren tief gesunken:<br />

aus Ofen, das manche Erinnerung an die Vergangenheit<br />

behielt, hatte sich der Handel allmählich verzogen, und es<br />

konnte mit seinen zwei Moscheen und ärmlichen Kramläden<br />

nicht einmal mit Belgrad mehr wetteifern 2). Die Ungarn, deren<br />

leitende Klasse sich unter das deutsche Gubernium oder das<br />

des siebenbärgischen Wayda" begeben hatte, verharrten in<br />

todesähnlicher Gleichgilltigkeit. Zu Unrecht, schreibt ein venezianischer<br />

Gesandter, die Ungarn schauten wie die Seelen im<br />

Purgatorium nach einem Lichtstrahl aus, der ihnen den Weg<br />

zur Befreiung vom tiirkischen Joche weise" 3). Das Auftreten<br />

des Vaters", des schwarzen Manns" Karacs6ny oder Ladislas<br />

Széks von Nagy-Bánya, der 1572 die Verjagung der Tiirken<br />

predigte und versicherte, jedes von den armen Christen angegriffene<br />

Schlofs werde durch den Willen Gottes wie Jericho<br />

ihnen zufallen, blieb vereinzelt 4). Im ilbrigen gaben die verarmten<br />

Bauern, die Bärger, die ein elendes Dasein fristeten,<br />

durch nichts zu erkennen, dafs ihnen an Wiederherstellung des<br />

alten christlichen Staatswesens etwas gelegen sei. Im Gegenteil<br />

rotteten sich im angegebenen Jahre die Bauem an der Save<br />

unter König" Matthias Gubek zusammen, um der Tyrannei<br />

ihrer christlichen ungarischen Feudalen ein Ende zu bereiten<br />

5). Ein tiirkisches Ungarn bestand, aber die darin lebenden<br />

Ungarn waren als Nation, die sich erinnert und hofft, wie<br />

aus der Geschichte verschwunden.<br />

Siebenbiirgen stand in den letzten Jahrzehnten in leidlichem<br />

Frieden unter dem Schatten der kaiserlichen Fittiche". Der<br />

x) Crusius a. a. O. S. 505.<br />

Gerlach S. io; Reufsner a. a. O. Buch XII, S. 35.<br />

Stanno come l'anime del lembo aspettando un lume che mostri loro la<br />

strada di levarsi dal giogo tarchesco"; Cavalli in Alb éri a. a. 0. S. 280.<br />

FOrgiCh S. 616ff.; Istvánffy S. 322-323.<br />

gefangen genommen and gekdpft.<br />

Ebenda S. 333-334.<br />

Er warde in Debreczen

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