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234 Zweites Buch. Ftinftes Kapitel.
Greis , von den Untertanen abgöttisch verehrt , gliickliche Tage
hin; seine Erben hatte er dem Sultan freundschaftlich ernpfohlen.
Seine Kurden, die er aus den spärlichen Einkiinften des Reichs
Zehnten der fiinf von Christen erhobenen Prozente usw. ,
jährlich kaum 3 Millionen, unterhalten mufste, die feudalen Truppen
der ftinfzig abhäaigigen Sultane, deren jeder 300 500 prächtige
Reiter nebst zahlreicher Dienerschaft aufbringen konnte , die
neuen, mit besten Feuerwaffen versehenen Arkebusiere 1) sicherten
ihn vor der Kriegslust der Osmanen.
Diese hatten allerdings in Arabien genug zu tun. Im Jahre
1569 standen in Jemen zahlreiche Truppen unter den Paschas Sinan
und Osman Usdemir,, um diese beinahe verlorene Provinz aufs
heue zu erobern , wieder eine Folge der sich widersprechenden
Befehle der Pforte. Nichts war ihnen damals schrecklicher, als
der Gedanke einer persischen Einmischung in diese Schwierigkeiten
2).
Bereits bei Gelegenheit dieser, durch die Erhebung der sogenannten
Seidijes hervorgerufeneri arabischen Wirren , waren
die Mängel in der Kriegsleitung klar zutage g-etreten. Zum
Seraskier war zuerst Lala-Mustafa ernannt worden ; nach einigen
Monaten aber, nach einer Niederlage , die das Leben von 3000
Tiirken und den Verlust der Artillerie gekostet hatte 8), zwangen
ihn die Ränke seiner Kollegen , zuriickzukehren. Sinan war
sauld , dais Osman , nach Einnahme des wichtigen Taas , sein
Kommando verliefs, um sich in der Hauptstadt der Gegnerschaft
Mohammed Sokolis zu erwehren. Im Mai nahm die osmanische
i) Gli archibusi, il quale non vi 6 soldato che non Fusi, ed 6 ridptta quese
arte in tanta eccellenza, che, quanto alla perfezione, superann i loro archibusi
quelli di ogni altro laogo, ed anco quanto alla tempra eccellente che gli danno";
Vincenzo de gli Alessandri, in Alb6ri XIII, S. 125.
Chartière El, S. 82-83, 89-90. tIbef den Urspmng und die Einzelheiten
des Krieges gegen die Seidijes siehe Hammer II, S. 379ff. Vgl. auch
Charrière III, S. 56, 62, 132, 473-474; Alb6ri XIII, S. 5. Ober die
Pilgerfahrten der Christen Gerlach S. 53; der Moslems ebenda S. 54. Ober
das Paschalik Abessiniens Habesch Albèri XIV, S. 256; vgL XIII, S. 3.
Dber die Verachtung der Araber gegen die Tiirken ebenda S. 367.
ForgAch S. 562ff., 568-569.