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Ursachen des Verfalls usw. 165<br />

boli, Demotika, wieder zurilckritt, wenn er seinen wöchentlichen<br />

Besuch in der Moschee abstattete, wenn ein fremder Vertreter<br />

ihn zu pomphafter Audienz im grofsen Diwan veranlafste, und endlich,<br />

wenn seine Galeote auf dem Goldenen Horne in der Richtung<br />

auf Siliwri oder die Siifsen Wasser sichtbar wurde 1), nur<br />

bei solchen Gelegenheiten wurden seine trotz alledem getreuen<br />

Untertanen der Existenz und Gegenwart des kaiserlichen Herm<br />

unter ihnen gewahr 2). Als er am 12. Dezember 1574 nach<br />

mehreren Schlaganfällen seinen letzten gastronomischen Ausschweifungen<br />

erlag dass er zu viel Schepswiirste geessen und<br />

zu viel darauf getruncken" 2) , weinte ihm niemand nach, weil<br />

die meisten ihn gar nicht gekannt hatten, und die wenigen, denen<br />

diese seltene Ehre zuteil geworden war, ein solches Leben nur<br />

mit .Abscheu hatten ansehen können.<br />

Weit unumschränkter als selbst in den letzten Jahren des<br />

alten, kränklichen und miiden Soliman, der sich doch immer die<br />

letzte Entscheidung vorbehielt, so dafs seine Wesire und Feldherren<br />

bestä.ndig zwischen Zuversicht und Furcht schwebten 4),<br />

war unter Selim Mohammed Sokoli Herr im Reiche. Zwar erfreute<br />

er sich nicht der Vorrechte eines persönlichen Gilnstlings,<br />

wie Ibrahim , Solimans Jugendfreund (z. B. hatte er nicht den<br />

p riv at en Diwan desselben 6); der Sultan ordnete nicht an, wie<br />

Soliman es fiir Ahi-Pascha gemacht hatte, keinen Diwan während<br />

seiner Krankheit zu halten, und liefs ihn nicht sehnsiichtig als<br />

I) Garzoni a. a. O.<br />

Vgl. Badoer a. a. O. S. 361; Navagero a. a. O. S. 76; Garzoni<br />

a. a. O. S. 431; Albbri XIII, S. 249 97; XIV, S. x34, 166-167, 179ff.;<br />

Mon. Hung. Hist." VI, S. 181, vgl. S. 95, 99: ingenio mitis et moribas<br />

quietus"; Gerlach S. 247, 336, 397, 411; auch Charrière III, S. 395,<br />

Anm.: homme de foy et bien vivant" (in religiöser Hinsicht); aber S. 374:<br />

l'homme le plus avare et sordide de la terre"; S. 259, Anm.: le plus imbécille<br />

subject qui alt jamais commandé en cest Estat"; S. 283: il n'y eust oncques<br />

avarice si extresme, ne si sordide en ce monde, qu'est celle dudit Grand-Seigneur<br />

et de sondit Besse".<br />

Gerlach S. 71.<br />

Alb 6ri XIV, S. 166; vgl. ebenda S. 136, Anm. 3.<br />

Ebenda S. 136, Jahr 1557; vgl. Navagero a. a. O. S. 88-90.

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