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84 Erstes Bach. Drittes Kapitel.<br />

Osten, ist es nicht nur erlaubt und ehrenhaft (honneste), die<br />

Freundschaft und wohlwollenden Anerbietungen (officieuses démonstrations)<br />

anzunehmen, die uns Fiirsten oder andere geringere<br />

Fremde, wer sie auch seien (gneis qu'ils soyent), entgegenbringen,<br />

sondern es ist vielmehr eine Forderung und Notwendigkeit<br />

der Zeit und der gegenwärtigen Verhältnisse (r equis e t<br />

n e cess aire), solche Beziehungen zum gemeinschaftlichen Nutzen<br />

seiner selbst und seiner Freunde und, im allgemeinen, zum<br />

Besten (bénéfice) der Christenheit zu pflegen" 1).<br />

So ging, 1525, ein französischer Agent mit goldenen<br />

Leuchtem, einem edelsteingeschmiickten Band, einem glänzenden<br />

Karbunkel und vielem gemiinzten Geld nach Konstantinopel,<br />

um die neue Allianz anzubahnen 5); da er aber ohne Pässe und<br />

amtlichen Charakter reiste, wurde er unterwegs von den Bosniem<br />

aufgehalten und ermordet 5). Noch im selben Jahre begab<br />

sich dann Johann Frangepani, ein Sohn des ungarischen Grafen<br />

Andreas Frangepani , der mit den bosnischen Tiirken in den<br />

besten Beziehungen lebte, zur Pforte ; und dieser treue Agent",<br />

der seine Eigenschaft ilbrigens erst in Konstantinopel kundgab,<br />

verlangte im Namen der Regentin, der Mutter des Königs, vom<br />

Sultan, dafs er in die österreichischen Besitzungen einfalle, um<br />

die Freilassung des bei Pavia in Gefangenschaft geratenen Franz I.<br />

zu erwirken 4). Frangepani erhielt die Antwort, dais die Pforte<br />

durch ihre Donaubegs und Piratenschiffe die österreichischen und<br />

italienischen Besitzungen des erzherzoglichen Hauses beunruhigen<br />

werde; der Brief des Sultans an den König enthielt freilich nur<br />

die hergebrachten trostreichen Redensarten im gebliimten rhetorischen<br />

Stile 5). In Paris wurde Frangepani bei seiner Riickkehr<br />

nicht als ein geheimer Agent fremder Nationalität, sondern als<br />

tiirkischer Gesandter" aufgenommen, was keinerlei Berechtigung<br />

hatte 6).<br />

Charrière II, S. 99.<br />

Sanado, Diarii XL, S. 700.<br />

Ebenda XXXIX, S. 268.<br />

Ebenda S. 119; Gévay III; Charriére I, S. 117.<br />

Ebenda XLI, S. zi6-118.<br />

J. Ursu, La politique orientale de François I, Paris 1908, S. 36, Anm. 2.

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