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226 Zweitea Bach. Viertes Kapitel.
des- verstorbenen Ali -Pascha getretenen Kapudans Uludsch- Ali
(gestorben Juni 1587), eines bei li Castelli geborenen Renegaten,
von verdorbenem Charakter, , aber im Dienste eiserner Natur.
Als Beglerbeg des Meeres hatte er aufser den Arsenalen von
Konstantinopel, Bassora, Suez , die Städte Pera, Gallipolis , Lepanto,
die Inseln Rhodos, Mitylene, Chios und Negroponte unter
sich. Auch alle Korsaren, die niltzlichen Helfer der Flotte,
standen unter seiner Leitung. Sein Schiller Hassan bekleidete
das Beglerbegat von Algier 1). 2 500-3 000 Sklaven gehörten
persönlich dem Admiral, und dessen Einkilnfte waren derart,
dafs er bei der Kanonengiefserei, dem Top -Hane , eine neue
Moschee errichten konnte. Gegen Christen im allgemeinen grob,
antwortete er auf die schönen Redensarten des Bailo einmal,
dafs er, ein einfacher Diener seines Herrn, solche nicht brauche 2).
Man riihmte ihm nach, er habe zuerst die Tiirken in die wahre
Kunst des Seekriegs und des Schiffbaus eingefiihrt, während
vorher Griechen und Italiener wie Gianfrancesco Giustiniani
in den kaiserlichen Arsenalen Meister waren 8). Auch die Schiffsartillerie
ein grofses und vier kleine Geschiitze auf jedem
Schiff verdankte ihm ihre Existenz 4).
Seine mosleminischen Arb eiter machte Uludsch in einem Dorfe
sefshaft, das er nach seiner Heimat Neu-Kalabrien nannte 5): aus
den um ihn sich sammelnden Renegaten, ebenfalls italienischen
Ursprungs, gingen die letzten geschickten Fiihrer der osmanischen
Marine hervor, wie Hassan von Algier, ein 1563 in die Gefangenschaft
geratener arrner Venezianer, , der es (1587 1589) zum
Kapudan-Pascha brachte 8). Sultan Murad schätzte ihn aufsertber
das immer mehr nnabhängige Algier siehe D al I am (1599) in Early
voyages and travels in the Levant (I. Dallam; II. Covel), edited by J. Theodore
Bent", London 1893, S. 13ff. Anch bier weiter.
Gerlach S. 28, 373; Garzoni a. fl. 0. s. 382-383; Albèri XIII,
S. 151; XIV, S. 223, 298ff., 356; Charrière Ill, S. 780, Anm.; Brosch
S. 51. Vgl. Trevisano a. a. O. S. 135-136.
Lndovisi, in Albèri XII, S. 17.
Vgl. Navagero a. a. O. S. 68; Jahr 1553.
5), Alb 6ri XIV, S. 220ff.
6) Ebenda anch S. 357-359.