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372 Zweites Buc.h. Neuntes Kapitel.<br />

versuchten die noch im Lager gebliebenen Truppen sich durch<br />

Geld den Weg nach dem Dnjestr hin zu erkaufen: ihren schwierigen<br />

Riickmarsch bewerkstelligten sie unter täglichen Angriffen<br />

von seiten der sie umlauemden tatarischen Schwärme. Elende<br />

Reste erreichten erst am 8. Oktober die Grenze, und am Dnjestr<br />

fielen die ermiideten Polen zu Tausenden in die Hände ihrer<br />

Verfolger; hier, bei Slobozia-Saucli, fiel auch der Hetman des<br />

Reiches unter dem Streiche eines Tataren. Der Sohn und der<br />

Neffe 2o1kiewskis, dann der Unterfeldherr Koniecpolski der<br />

für30000 hartte Thaler" an Bethlen ausgeliefert wurde und<br />

Korecki, der, weil er schon einmal aus Konstantinopel gefliichtet<br />

war, sein Leben verwirkt hatte 2), gerieten in tatarische Gefangenschaft.<br />

120 Geschiltze und viele Karren wurden von den Feinden<br />

erbeutet. Das Unheil war so entsetzlich, dafs es in den<br />

Annalen Polens einzig dasteht. In solches Verderben", schrieb<br />

der holländische Gesandte, hat der schlechte Rat Gratianis das<br />

Reich Polen gebracht 2)."<br />

Mit diesem Erfolge begann die Regierung des unternehmungslustigen<br />

neuen Sultans Osman aufs gliicklichste. Vor<br />

der Schlacht hatte der junge Fiirst aufs strengste untersagt, ihn<br />

durch Einreden und Ratschläge um das Vergniigen eines Sieges<br />

zu bringen ; aus Asien waren Elefanten verschrieben worden, um<br />

den kaiserlichen Kriegszug imposanter zu machen. Die Nachricht,<br />

dafs ein gauzes polnisches Heer unter Fiihrung des Reichshauptmanns<br />

vernichtet worden sei, bestärkte Osman noch in dem<br />

Entschlusse, seine Janitscharen persönlich gegen das geschwächte<br />

Polen ins Feld zu fiihren. Das Ziel seiner kriegerischen Aus-<br />

Königsberger Archiv, Etatsministerium, 1623: Brief ans Konstantinopel<br />

vom 8. Febraar 1623.<br />

Holländischer Briefwechsel, ii. nnd 27. Juli 1622.<br />

Bericht ans Konstantinopel, 22. Oktober 1620. Die Quellen<br />

Jankovic in Hurmnzaki, Suppl. 112, Berichte der polnischen Hatiptleute und<br />

Kundschafter ebenda; fuller der Bericht 2olkiewskis vom 24. September; die<br />

moldanische Chronik Miron Costins S. 273-275; Erzähltmg Montalbanos, des<br />

Sekretärs Gratianis, in den Denkwiirdigkeiten der ramänischen Akademie"<br />

S. 40 ff.; Hurmuzaki IV 2, S. 389; N ai ma in Acte 0.1 fragmente" I, S. 56-57.<br />

Hammer II.

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