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Bildting der tiirkischen Provinz Ungarn. 43
Nach diesem grofsen Erfolge vereinig-te sich Ali unter den
Mauem der neuen Festung Szolnok, deren Belagerung er selbst
begonnen hatte, wieder mit dem Wesir Achmed, und die Garnison
hatte nicht den Mut, solchen Kräften zu trotzen; Laurentius
Nyáry, der Befehlshaber der Festung , die sowohl durch starke
Mauem, wie durch ihre ausgezeichnete Lage von Bedeutung war,
sah sich genötigt, sie zu iibergeben 1).
Die Jahreszeit erlaubte den Tiirken, auch noch einen Versuch
gegen die bischöfliche Stadt Erlau, die Residenz des bekannten
Humanisten Nikolaus 0161 ( des Rumänen"), zu unternehmen.
Am II. September begann die Belagerung des mit
allem Nötigen versehenen, iiberaus wichtigen Platzes. Ein Sturm
scheiterte an dem Heldenmut der Besatzung und der geschickten
Verteidigungskunst Stephan Dob6s. Ein zweiter,, nach Monatsfrist
versuchter hatte kein besseres Ergebnis. Als bald darauf
die Zeit nahte, da man die Winterquartiere zu beziehen pflegte,
teilte einer der Belagerer den Eingeschlossenen in ungarischer
Sprache den bevorstehenden Abzug des Heeres mit , der am
18. Oktober auch erfolgte. Das Verdienst dieser ruhmreichen
Verteidigung, die schnell iiberall in der Christenheit bekannt und
belobt wurde 2), kam ausschliefslich der aus Ungarn bestehenden
Garnison zu; wie gewöhnlich hatte Ferdinand auch diese seine
Untertanen aus Mangel an Mut wie aus Unvermögen schmählich
im Stich gelassen.
Noch im Sommer des Jahres 1552 hatte ein Tschausch,
wie auch der walachische Fiirst Mircea Ciobanul 8), den Sachsen
und durch sie den anderen Einwohnern Siebenbiirgens die Weisung
zukommen lassen , Tribut zu zablen, sich einen neuen
Woiwoden ungarischer Nationalität zu wählen und den jungen
König zuriickzuberufen, weil der Sultan die deutsche Herrschaft
unter keiner Bedingung dulden wolle. Die zu Szászsebes versammelten
Stände suchten dem Befehle auszuweichen, indem sie
die anderen Punkte annahmen, aber den ihnen von Georg , als
Siehe die eben angegebenen Qnellen.
Siehe anch Hurmnzaki II5, S. 55-56.
Vgl. dessen vom 15. Juni datierten Brief, Hurmuzaki II.