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456 Drittes Bach. Zweites Kapitel.
brach er gegen Abasa auf und führte ein planloses Lagerleben,
einen Feind aufgebend, um sich gegen einen anderen zu wenden.
Im März 1627 befand er sich in Alep. Der von ihm zum Entsatze
Akhiskas abgeschickte Dischleng Hussein -Pascha wurde
von den Rebellen geschlagen und getötet 1), und die Stadt fiel
an die Perser. Die Belagerung Erzerums, die Khalil selbst leitete,
schlug fehl, weil er wie sein Vorgänger unbegreifficherweise die
Artillerie zuriickgelassen hatte 2). Die eberbleibsel des Heeres
entkamen nach Tokat. Im Friihling 1628 (April) mufste Khalil
die Staatssiegel wieder abgeben, nachdem er seine Untauglichkeit
zur Geniige bewiesen hatte 5).
Khosrew-Pascha, der vierte Wesir des ICrieges 4), ging
energischer zu Werke. Mit Hinrichtungen begann er in Tokat
seine Tätigkeit. Er verschaffte sich zur rechten Zeit Artillerie
und kam im September , durch unerwartete Eilmärsche, Abasa
zuvor. Nach einem Widerstand von zwei Wochen erklärte sich
der mächtige Rebellenhäuptling zur Unterwerfung bereit. Furchtlos
begab er sich am 18. September ins kaiserliche Lager und,
nach Konstantinopel iibergefiihrt, gliickte es ihm, den Sultan von
seiner Ergebenheit gegen ihn und die Sache Osmans zu iiberzeugen.
Er wurde als oberster Befehlshaber nach Bosnien und
dann an die Donau geschickt; erst am 23. Aug-ust 1634 verlor
er das Leben. Manche glaubten, dafs der später auftauchende
Abasa, der sich seiner Rä.ubertaten im Archipelagus und seiner
Gefangenschaft in Dänemark riihmte , niemand anders sei, als
der bewunderte Held, der dem Henker entlaufen sein sollte 5).
Gleichzeitig wurden auch Akhiska und Tschildir dem Emirganeh
wieder abgenommen 6).
Der strenge Bosnier, der sich als unabhä.ngiger Herr ge-
Hammer III, S. 59ff.
Die Belagerang dauerte volle 70 Tage ; Zinke is en IV, S. 74-75)
128-130.
VgL Evliya I, S. 122.
Uber seine Ernennung Zinkeisen IV, S. 77, Anm. 2.
Evliya I, S. 116, 126-127, 128; Zinkeisen IV, S. 131-132.
Evliya III, S. 230; vgl. ebenda S. 151.