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Ursachen des Verfalls nsw. 185
falls einmal Untertan der venezianischen Republik gewesen
und aus Chioggia gebiirtig; seine Tochter verleugnete ihren
Glauben nicht, und er selbst schickte einen Mönch aus Pera an
den Papst 2). Cigala rief auch seinen eigenen Bruder Carlo nach
Konstantinopel, der sich auf den Fiirstenhut der Moldau oder
Walachei , zum mindesten aber auf die Stellung eines Herzogs
des Archipelagus Hoffnungen machte und später im Westen als
geheimer tiirkischer Gesandter auftauchte 8). Viele Jahre nach
dem 1605 erfolgten Tode des Dschighali-Zadeh bereiste ein in
Polen getaufter Johann Michael Cigala, ein angeblicher Sohn
Sinans, dem Kundige rumänische Herkunft zuschrieben 4), als
frommer Christ und Fiirst eines ungenannten Landes die europäischen
Höfe und Städte.
Dschafer-Pascha, der einige Zeit im syrischen Tripolis befehligte,
war Kalabrese, und Kriegsgefangener der osmanischert
Galeeren gewesen 5). Der Silichdar Ali stammte aus Ancona;
die Tiirken nahmen ihn im zyprischen Kriege gefangen 8). Omer-
Aga von Zara war mit Francesco Civallelli verschwägert 7). Eia
Mehemed Querini spielte in Konstantinopel selbst eine Rolle 8).
Ein anderer Mehemed hatte ehemals in Venedig Columbina geheifsen
9). Schon unter Soliman war Michele Benetto Toptschi-
Bascha des Sultans 10); ein Genuese wird unter den in tiirkischen
Diensten tä.tigen Seerä.ubern aufgezä.hlt. Der Dragoman
Giambattista, der Gemahl einer vornehmen Griechin, nahm ebenfalls
den mosleminischen Glauben an 11).
Alb 6ri XIII, S. 361; XIV, S. 361.
Ebenda S. 437-438.
Vgl. ebenda S. 431-432; auch Prinos luI D. A. Sttirdza", BuktOest 1903,
S. 279 ff.; fiber den Aufenthalt Carlo Cigalas in Konstantinopel siehe Bro wn,
Calendar of state papers, Venetian 1592-1603.
Historia de tribus huius seculi famosis impostoribus, aus dem Englischen
ins Teutsche uebersetzet", 1669.
Alb 6ri XIII, S. 355; XIV, S. 428.
Ebenda X1II, S. 361. Ein Projekt, Ancona durch Verrat einzunehmen,
Gerlach S. 27.
Alb éri XIV, S. 438. 8) Ebeada.
9) Gerlach S. 172. to) Navagero S. 67.
Ebenda S. 69; Gerlach S. 158. Vgl. auch fiber den Dragoman Oranbey,
der vorher in venezianischem Dienste stand, Albbri XIII, S. 224-225.