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14 Erstes Bach. Erstes Kapitel.
der schriftliche Bescheid verlangte ausdriicklich Gran, Visegräd,
Stuhlweifsenburg und Tata, die Eroberungen des Jahres 1540,
zuriick 1). Mit Miihe wurde ein kurzer Waffenstillstand erlangt 2).
Nach drei Tagen Aufenthalt in Belgrad, wo Török fiinf lange
Jahre in der Gefangenschaft schmachten mufste, richtete Soliman
seinen Marsch endlich nach Konstantinopel zuriick mit dem Bewufstsein,
in seinem durch das Schwert eroberten Donaureiche
Ungarn eine endgiiltige Ordnung hergestellt zu haben 8).
Der Verlust Ofens war für Ungarn und die ganze Christenheit
von grofser Bedeutung. Es bedurfte dieses schwer ins Gewicht
fallenden Ereignisses, um in vielen Magnaten und anderen
politischen Faktoren des Landes den bisherigen unruhigen,
trotzigen oder leichtsinnigen Geist zu brechen. Fiinfzehn Gespanschaften
wandten sich jetzt bald an König Ferdinand als den
allein möglichen Retter, , und nach einigen Verhandlungen kam
es sogar am 29. Dezember im siebenbiirgischen Gyalu, wo sie
mit dem Kinde unter der Obhut Martinuzzis residierte, zu einem
neuen Vertrag mit Isabella auf Grand der Grofswardeiner Bedingungen.
Ja die antitiirkische Bewegung schlug ihre Wellen bis weit
nach Westen; jetzt zum ersten Male wurde eine Reichsarmee
mit einem Reichshauptmann gebildet, um auf Kosten der Fiirsten
und Städte des Reiches in Ungarn einzudringen und Ofen den
Händen der Tiirken zu entreifsen. Es erfolgte im Sommer des
Jahres r543 der interessante, nicht gerade lange vorbereitete
und schlecht gefiihrte Zug des Markgrafen Joachim von Brandenburg,
der einen tragikomischen Ausgang nahm 4).
Am 14. Januar 1542 trat ein Reichstag zusammen, um sich
vorziiglich mit der neu aufgetauchten und nähergeriickten Tiirkenr)
Hammer, z. J.
Bericht Herbersteins in Kovachich, Ungednickte Stticke S. 259ff.; Be.
richt des Sekretärs seines Kollegen, ungedruckt, bei Fefsler-Klein DI, S. 518,
Anm. i zitiert. Vgl. Katona XXI, S. 85.
Giovio, Istvtinffy.
1/ber diesen Zug siehe Hermann Traut, Kurfiirst Joachim II. von
Brandenburg und der Ttirkenfeldzug vom Jahre 1542; Gummersbach 1892.