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Einlinfs der nnterworfenen Völker ad die Leitnng des Reiches. 209
vielen Verdienste seines Grofsvaters, seines Vaters, seiner Oheime
und anderer seiner Vorfahren" wegen ein Privileg 1). Ein Gelehrter,
Rhallis, fand in Rom gegen 1570 eine griechische Schule
des Papstes vor 2). Die alten Vorurteile gegen die Häxesie der
Lateiner und ihre Ansteckungsgefahr lebten nur in den unteren
Kreisen der Bevölkerung 8), in den oberen hatte unersättliche
Abenteuerlust, wie sie manchen rumänischen Kronprätendenten
ins ferne Abendland ftihrte 4), alle anderen Geftihle iiberwuchert.
Aber weder in den Handelsleuten, die als Grofskaufleute
des Sultans in die Moldau oder bis nach Moskau und dem
fränkischen Antwerpen gingen und segelten, noch in betriigerischen
Abenteurern mit falschen tönenden Namen fanden die
Griechen ihre nationalen Ftihrer. Sie verlangten von dem, der
eine solche Rolle zu iibemehmen den Ehrgeiz hatte, Reichtum,
echte Abkunft von den kaiserlichen Familien der heimlich und
heifs beweinten Vergangenheit, diplomatisches Geschick und
sorgsam unterhaltene Beziehungen zu tiirkischen Grofsen.
Schon am Sturze des Patriarchen Joasaph hatten aufser dem
Grofs-Sakellarios Anastasios und dem Grofs-Logotheten Hierax
auch Michael Gabras und Antonios Kantakuzenos mitgearbeitet 5).
Der letztere wohnte in Galata und spielte als Fiihrer unter der
Bevölkerung der griechischen Vorstädte eine Rolle 6). Ebenda
besafs auch der Paläologe Konstantin ein schönes Haus; seine
Frau war eine Kantakuzenin 7). Durch Ränke seiner Verwandten
gezwungen, nahm dieser später Aufenthalt beim Khan in der
Krim. Ein Kantakuzene starb als Mönch auf dem Berge Athos 8).
Wie Rhallis in Rom, so lebten andere im Reiche , die iiber
grofse Reichtiimer verfiigten, so dais einer seiner Tochter
50o0o Dukaten mitgeben konnte, beinahe die Hälfte davon in
I) Senato Terra" in dem Archiv von Venedig LXVII, fol. 17 v0-18.
Gerlach S. 122; Crusins a. a. 0. S. 94.
Gerlach S. 61.
Siehe ,,Geschichte des ruin. Volkes" II.
Crnsins a. a. 0. S. 169ff. Sein Sohn Georg, Gerlach S. 500.
Vgl. ebeada S. 87, 425.
l)ber seine Eltem siehe Crnsins a. a. 0. S. 90-91.
Gerlach S. 127, 183-184, 223, 388, 465, 468; Crusins a. a. 0.
S. 269.
Jorga, Geschichte des osmanischen Reiches. ¡II. 14