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Weitere Verhandlungen mit den Kaiserlichen usw. 353<br />

zum ersten Male garantiert, und die direkte Eintreibung des<br />

Tributs zinspflichtiger Dörfer durch Soldaten verboten 1). Auch<br />

dadurch ist dieser Frieden merkwiirdig, dafs die Tiirken sich<br />

zur Unterzeichnung aufserhalb ihres Gebietes , in der Residenz<br />

des deutschen Kaisers, herbeiliefsen.<br />

Nun hätte sich den Abmachungen entsprechend ein Grofser<br />

Gesandter" mit den vereinbarten Geschenken nach Konstantinopel<br />

begeben sollen. Die Kaiserlichen aber verlangten die<br />

vorgä.ngige Regelung der Grenzdörferfrage. Auch wiinschten<br />

sie, der Sultan möge Radu erban wieder zu Gnaden annehmen<br />

und ihm die Walachei verleihen, die nach Aussage des nun in<br />

Ofen tätigen Wesirs Ali eine Gasse der Stadt Constantinopl"<br />

wäre 2); Ali erklärte sich auch bereit, Homonnay zu unterstiitzen:<br />

die Wahrnehmung der jä.mmerlichen Zustände im tiirkischen<br />

Ungarn, mit seinen paufelligen und iibl versehenen" Schlössem<br />

und undisziplinierten Soldaten, der Plan einer general Gräniz-<br />

Reformation" und die Ratschläge Gratianis bewogen den ungarischen<br />

Wesir zu dieser Politik , die der nach dem Sturze und<br />

der Hinrichtung Nasufs nach Konstantinopel berufene Skender<br />

als verräterisch bezeichnete 2). Im Friihjahr 1616 trat dann eine<br />

feierliche Gesandtschaft des Kaisers unter Fiihrung des Freiherm<br />

Hermann von Czernin die Reise nach Konstantinopel an, wo<br />

sie unter einer mit dem Kreuzeszeichen versehenen Fahne ihren<br />

Einzug Melt.<br />

Das rief aber unter dem Stambuler Pöbel eine solche Erregung<br />

hervor, dafs eine richtige Empörung ausbrach. Zum ersten<br />

Male seit der Eroberung der Stadt wurden christliche Gottes-<br />

1) Katona a. a. O. S. 6181 Vgl. Naima S. 437-439.<br />

a) Brief Alis an Molart; Szolnok, 27. Juni n. St.; Ambraser Akten" a. a. O.<br />

3) Brief des Erzherzogs Matthias an den Kaiser vom 19. Juli '6'6; Ambraser<br />

Akten" a. a. O. Ober die damaligen Zustände in Konstantinopel vgl.<br />

,,Relatio turcica vonn jessiegen tlirckhischen Sultans Achmats Person, Regierting, etc.,<br />

gestellet durch Wolff Wilhelm Lamminger von Albernreuth, equitem bohemum, so<br />

im J. 1615 dieselben Orter persönlich ersuecht und selbsten was gemelt zum<br />

Theil erfahren , zum Theil von förnehmen, verständigen und in selbiegen Lindern<br />

lang residirenden Leuth erkiindiget"; Wiener Staatsarchiv, , Turcica, Nachtrag,<br />

16o1-165o, fol. x4r ff.<br />

Jorga, Geschichte des osmanischen Reiches. 111. 23

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