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Eindurs der unterworfenen V8lker aid die Leitnng des Reiches. 191
S. Anna, S. Clara, S. Giovanni 1). In alien wurde regelmärsig
Gottesdienst abgehalten ; auch Tiirken erschienen dazu, um sich,
nach ihrer Art, daran zu belustigen ; die wachthabenden Janitscharen
hinderten sie nicht. Frei bewegten sich Prozessionen in
den engen Gälschen des alten genuesischen und venezianischen
Pera 2). Während der Fasten wurden auch Predigten gehalten,
und der lateinische Patriarch von Konstantinopel besuchte im
Juni 1576 seinen Sprengel 5). Gewöhnlich leitete in den achtziger
Jahren des XVI. Jahrhunderts der Bischof von Chios die katholische
Gemeinde ; der französische Gesandte , dann der Bailo
liefsen sich deren Schutz angelegen sein 4). Einer der Baili und
der deutsche Vertreter Albrecht von Wyfs wurden in Kirchlein
des fränkischen Stadtviertels begraben , um die eine eigentiimliche
Welt fortlebte, ohne sich um die tiirkische Herrschaft allzusehr
zu bekiimmem. Nur von den Griechen hatte sie in religiöser
Hinsicht zu ftirchten ; um 1570 gewannen deren Papas (Priester)
nicht weniger als 2000 katholische Seelen 5); häufige Familienverbindungen
und Interessengemeinschaft im Handel und in Staatsangelegenheiten
trug viel zum religiösen Aufgehen in die alte
einheimische Orthodwde bei. Die Gesandten der katholischen
Mä.chte, denen die Wesire oft sogar alle Beziehungen zu ihren
Kollegen verboten 6), waren nicht einflufsreich und selbständig
genug, um Glaubensverrat verhindem zu können.
Die Ärzte in Pera erfreuten sich in christlichen Kreisen eines
besseren Rufes als ihre maurischen oder jiidischen Kollegen, vor
denen sich die Tiiren der Serails öffneten. Dr. Franz von Chios,
I) Gerlach S. 205; Charrière HI, S. 894; vgl. S. 29. Der englische
Gesandte warb in Pera eine Kapelle an. Alb 6ri XIV, S. 405; Br own a. a. O.
Siehe weiter.
Gerlach S. 213.
Ebenda S. 208. Vgl. ebenda S. 161 and Die lateinischen ICirchengemeinden
in der Tiirkei and ihre Visitation durch Petras Cedulini, Bischof von
Nona, 1580-1581", von Dr. Adolf Gottlob im Hist. Jahrbach der G8rresgesellschaft"
1885, S. 42ff.
Vgl. Charrière Ill, S. 904, Anm.
Alb bri XII, S. 455.
So verbot Sokoli dem deatschen Intermintins den Bench des Bailo;
Gerlach S. 88.