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246 Zweites Bach. Ftinftes Kapitel.
fiirchteten turkmenischen Begs zur Folge. Es kam schliefslich
zu neuen persischen Friedensvorschlägen 1).
Im Sommer 1587 errang dann Ferhad einen Sieg iiber einige
persische Sultane. Cigala begab sich nach Bagdad und iibernahm
die Herrschaft in dieser Stadt , die ihm neuerdings verliehen
worden war. 1588 kam Ferhad ins Karabagh und besetzte
die Stadt Gendsche.
Inzwischen wurde, seit dem Ende des Jahres vorher, bereits
iiber den Frieden verhandelt : Haider-Mirsa, des Schachs Neffe,
weilte zu diesem Zwecke in Konstantinopel, wo er mit Entfaltung
grofser Pracht empfangen worden war. Der im Friihling 1590
wirklich ratifizierte Staatsakt gab dem osmanischen Reich Schirwan,
Georgien , Tebriz und weiter das Gebiet des Karadagh 2). Die
georgischen Fiirsten , Simon und Minotschehr, und der Fiirst
von Gilan , der sich auch in Konstantinopel vorstellte , waren
Tributare der Pforte geworden 8).
Die neuen Provinzen brachten freilich nur wenig ein. Die
in ihnen angesiedelten Spahis fanden keine Arbeiter fiir die
Felder; die Janitscharen bildeten, mit Frauen und Kindern, eine
wahre Kaste fiir sich. Militarischer Aufruhr war durchaus keine
Seltenheit 4). Die Bevölkerung schien höchst unzuverlassig zu
sein: bis in Kleinasien hinein mufste das Waffentragen verboten
werden 8). Der Georgier Simon wurde nur durch die Furcht vor
seinen Untertanen abgehalten , sich wieder zu erheben 8). Die
Einkiinfte deckten nicht einmal die Kosten der Verwaltung 7). Vor
allem aber trug dieser schwere Krieg die wesentliche Schuld am
Niedergang des Heeres, an der Lockerung des Staatsorganismus,
x) Hammer II, S. 555-556; Albèri a. a. 0. S. 292-293; vgl. ebenda
XIII, S.297-298. eber die Verhältnisse an der westlichen Grenze Persiens siehe
Vámbéry, Transoxanien S. 80 ff.
Hammer II, S. 559-560; vgl. Albèri XIII, S. 328, 393-394; XIV,
S. 347.
Ebenda XIII, S. 328; XIV, S. 392; vgl. such Istvánffy S. 360.
Ebenda XIV, S. 386-387.
Ebenda S. 406-407; vgl. Marcantonio Barbaro a. a. 0. S. 338.
Albèri XIV, S. 441.
Ebenda S. 410.