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Verfall des tiirkischen Heeres 'utter Selim II. and Marad II. nsw. 219<br />

verlangten die persönliche Anwesenheit des Sultans 1), suchten<br />

sich , wie im zyprischen Kriege, loszukaufen 2), oder benutzten<br />

den Einflufs der Frauen und Giinstlinge 8), um Bich ihren militärischen<br />

Pflichten zu entziehen. Während des persischen Krieges<br />

gaben sie vor, ein Kampf zwischen mosleminischen Herrschem sei<br />

wider den Islam 4). Und auch die, die im Lager erschienen,<br />

entbehrten mancher guten Eigenschaften der alten osmanischen<br />

Kavallerie ; 30000 gate Reiter wurden gezählt, die iibrigen<br />

trugen schlechte Kleidung, hatten magere, abgearbeitete Pferde<br />

und waren kaum imstande, die Waffen zu führen 5). Der religiöse<br />

Eifer war dahin; der grofsen Menge war das Vertrauen auf den<br />

göttlichen Schutz abhanden gekommen 8).<br />

Auch der Umstand, dafs jetzt auch an Hofg-iinstlinge, Kleriker,<br />

alte Leute und Frauen, die sich irgendeiner Protektion erfreuten,<br />

Timars verliehen wurden, und an solche Feudalherren, die nicht<br />

imstande waren, die gesetzmäfsige Anzahl Pferde und Sklaven<br />

aufzustellen, geschweige denn sie in den Krieg zu fiihren , beeinträchtigte<br />

die Wehrhaftigkeit 7). Eine von dem habgierigen<br />

Sultan in Angriff genommene Revision der Timars nach dem<br />

neuen Bodenwerte , die allen im Verhältnis zu dem von ihnen<br />

gestellten Kontingent Begiinstigten einen Teil des Lehens nehmen<br />

sollte, steigerte die vorhandene Unzufriedenheit und verursachte<br />

eine bedeutende Störung im militärischen Lehenswesen 8).<br />

Dagegen verftigte der Sultan jetzt iiber eine Hoftruppe von<br />

zahlreichen Spahis, die dauernd in Konstantinopel standen und<br />

auch als Spahioglane, Silichdare, Ulufedschis, Tscharkadschis<br />

oder Mutefariakas (Edelknaben) auftraten. Es war eine Art bevorzugter<br />

Miliz ; beim Ausbruch eines Krieges pflegte man jedem<br />

Albèri XIV, S. 230-231.<br />

Marcantonio Barbaro a. a. O. S. 3to; Gerlach S. 31.<br />

Albèri XIII, S. 369.<br />

Ebenda XIV, S. 230-231.<br />

Vgl. Gerlach S. 482; Albéri XIV, S. 220.<br />

Ebenda XIII, S. 368.<br />

Ebenda XIV, S. 339, 379, 397, 410.<br />

Gerlach S. 129, 306, 370.

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