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Ursachen des Verfalls usw. 171<br />

der Bekämpfung und der Einnahme Golettas, die er als Kapudan<br />

erzwang, und später im ungarisch-rumänischen Kriege. In der<br />

auswärtigen Politik war er ein entschiedener Feind der Christen,<br />

besonders der Deutschen in Ungam und der Venezianer. Als<br />

Richter war er unbeugsam gerecht, als Venvalter ehrlich und<br />

streng, in seinen Beziehungen zu den Gesandten rauh und allem<br />

Hinausschieben, allen persönlichen Komplimenten und mitunter<br />

sogar allen Geschenken abhold, in denen zum Kaiser bis zu<br />

einem gewissen Zeitpunkt, als ungefähr um 1590 sein<br />

eiserner Charakter inmitten der allgemeinen Immoralität Rostflecke<br />

zu zeigen begann, von fester Entschiedenheit.<br />

Auch er war ein Deli" , ein toiler Kopf" 1). Aber das<br />

hinderte ihn nicht, in der Politik selbständig zu urteilen ; vielleicht<br />

war er der einzige Mann, der nach dem Muster eines Sokoli, aber<br />

mit einem Kriegseifer und einem Stolze, die dieser nicht gekannt<br />

hatte, das Reich mit sicherer Hand im Namen eines untätigen<br />

Kaisers zu führen imstande war 2). Die Frauen des kaiserlichen<br />

Palastes unterstützten ihn gelegentlich so die Hasseki Murads,<br />

die ebenfalls Albanesin war 2) und bekb.mpften ihn ein andermal,<br />

wie die Kaikatun" ; er selbst blieb vom Anfang bis zum Ende<br />

seiner Laufbahn gegen jedermann derselbe und war die letzte<br />

unter den grofsen Persönlichkeiten der eisemen osmanischen Ara.<br />

Die früheren Wesire des Reiches hatten keine bedeutenderen<br />

Vermä.chtnisse hinterlassen; denn sie waren sich noch bewufst<br />

, dafs sie als Sklaven eigentlich nichts besitzen durften;<br />

und für den Herrn, ihren natiirlichen Erben, mochten sie nicht<br />

sparen. Es fehlte ihnen infolgedessen auch an einem Motive,<br />

unehrliche Mittel zur Erhöhung ihrer Habe zu gebrauchen. Sie<br />

trieben Luxus mit Gewä.ndern, Turbanen , Waffen, Edelsteinen<br />

1) Albèri XII, S. 445ff.<br />

a) Grofswesir 1580 bis 5. Dez. 1582; April 1589 bis August 1591; Januar<br />

1593 bis Febnuir 1595; Juli bis Nov. 1595; Nov. 1595 bis t 3. April 1596.<br />

Ober ihn Garzoni a. a. O. S. gal; Alb 6ri XIII, S. 154, 338; XIV, S. 240,<br />

293, 329, 372-373, 420ff.; Gerlach S. 31, Jahr 1573: ein junger starcker<br />

Mann, mit einem dicken schwartzen Bart"; S. 109.<br />

3) Albèri XIII, S. 242, 293.

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