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Sechstes Kapitel.
Beziehungen zu Venedig, Frankreich, Spanien, Polen
und Osterreich. Unzufriedenheit und Verschw6rungen
der christlichen Untertanen. Neue Kreuzzugsprojekte.
1583 tat ein hoher Beamter des Reiches den Ausspruch:
Die Giaurs erheben ihr Haupt des persischen Krieges wegen,
aber der Krieg wird einmal zu Ende sein, und dann werden sie
die Macht des Kaisers empfinden 1)." Diese Drohung war eitel
Prahlerei: das Reich war keineswegs für einen europäischen
Krieg vorbereitet, und der Sultan hatte ebensowenig Lust , im
Westen der Franken" wie im Osten der Kasilbaschen" zu
kämpfen.
Der zyprische Krieg hatte die Venezianer gelehrt, dafs sie
ihren Handelsinteressen im Osten zuliebe am besten den Sultan
am Saume seines Gewandes zu halten" bemiiht sein miifsten 2).
Sinan gefiel sich wohl im Gedanken an einen Angriff auf Korfu,
Ferhad wiinschte vielmehr Cattaro ftir das Reich, andere Wesire
das wichtige Zara oder Novigrad, und Cigala die Insel Cerigo,
die Leuchte des Archipelagus " 2). Auch setzten die Uskoken
ihre Räubereien auf osmanischem Boden fort 4), und die Affäre
I) Albbri XIV, S. 244.
Tenersi con la mano a un lembo della veste del silo Signore"; Al bèri
XIII, S. 95; Navagero bezeugt 1553, wie die Tiirken ihr Verhältnis zu den
Venezianern auffafsten: essendo noi mercanti, non possiamo viver senza loro",
a. a. O. S. 83.
Fanale e lanterna dell' Archipelago e la lingua e la spia di tutti li andamenti
turcheschi"; Alb bri XIV, S. 430; vgl. ebenda S. 310, 442.
Ebenda XIII, S. 68-69; 399ff.: 406; XIV, S. 187, 315; Charrière Ill,
S. 471, Anm.