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Einflufs der unterworfenen Völker auf die Leitung des Reiches. 215
hendes Eisen in die Hand oder gar in den Mund nahmen,
andere, die sich Schnitte in die Kopfhaut beibrachten, um Fedem
aufzustecken , oder sich sonstwie verstiimmelten; Bettler , die
einen Hirsch mitfiihrten, der bei Erwähnung des Namens Allah
nickte; Araber mit heiliger Fahne, die geweihte Kleinigkeiten
verkauften , und Vögel , die ein in die Höhe geworfenes Stiick
Mangur (eine kleine Miinze) in der Menge aufzufinden wufsten 1).
Auch Zauberer und Wahrsager" mit Steinlein und Bohnen,
Wiirffel, Biichlein " produzierten sich 2). Öffentliche Weinschenken
fiir Moslems wurden nicht geduldet ; ein kaiserlicher Befehl
setzte 1575 Strafen für alle in Diensten des Sultans Stehenden
fest, die erbotenen Getränken zuzusprechen wagten 3). Aber in
den von Christen und Juden gehaltenen Schenken waren
Tschisnedschirs, Tschausche und sogar hochgeborene Mutefariakas
zu sehen 4). Die Soldaten tranken ohne Scheu; wer sich
ihnen widersetzte, trieb sie zu offenem Widerstand und gab Anlafs
zu grofsen Skandalen 2). Betrunkene waren stets auf den
Strafsen anzutreffen. Tiirkische Grofse kamen eigens zu den
christlichen Gesandten, um zu trinken, und selbst die Priester
der Hagia-Sophia und Suleimanieh verschmähten nicht, zu solchem
Zwecke Besuch zu machen 9.
Die Wesire berauschten sich auch mit Opium, das der Koran
nicht verbot: Piali, Ahmed und andere waren leidenschaftliche
Opiumesser 7). Und schon begann das schwarze Wasser mit
Opium bereitet", das heifse schwarze Wasser, so heifs, wie man
es nur erdulden kann, aus einem Samen bereitet, das Kaffee
heifst und, wie man sagt, die Macht besitzt, den Schlaf zu entfernen
", das spä.tere nationale Gift der Tiirken, raschen Eingang
zu finden 2).
Die Religiosität mufste in der grofsen Stadt, wo alle Kate-
Vgl. Gerlach S. 393; Bttsbecq S. 91-92, 105, 196-197, 219.
Gerlach S. 393.
Ebenda S. 85; vgl. Albèri XIV, S. 191; Busbecq S. 148-149.
Gerlach S. 41t. 5) Siehe ebenda S. 253.
Ebenda S. 213; Alb 6ri XIV, S. 231.
Vgl. Charrière III, S. 927-928, Anm.; Alb èri XII, S. 461; XIII,
S. 8, 156.
Siehe z. B. Albèri XIV, S. 268.