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Weltstellung des osmanischen Reiches nnter Soliman nsw. 109<br />

die Lust zu rauben, ungewollt zu hohen Stellungen hatte kommen<br />

lassen und die dann vom Kaiser in öffentlicher Audienz empfangen<br />

worden waren , um seinen Dank entgegenzunehmen, waren unentbehrlich<br />

fiir den Schein einer tiirkischen Suprematie im westlichen<br />

Mittelmeer,, die auch mit den besonderen Fähigkeiten<br />

soldier aufserordentlichen Persönlichkeiten eines Tages wieder<br />

aufhören mufste.<br />

Vor dem Tode Solimans gelang es auch Piali, die Insel<br />

Chios, die Zufluchtsstätte der Genuesen im östlichen Mittelmeer,<br />

die mehr als einmal in den Verdacht geraten war, die Korsaren<br />

des spanischen Königs zu beherbergen und zu verproviantieren,<br />

fliichtige Sldaven aufzunehmen und die Malteser möglichst unterstiitzt<br />

zu haben, und ihre Rettung bisher nur einer aufserordentlich<br />

wachsamen und geschickten Diplomatie verdankte, endlich<br />

doch zu besetzen. Als Vorwand wurde der Riickstand des<br />

Tributs fiir zwei Jahre genommen ; die Tiirken waren von den<br />

feindlichen Gesinnungen der griechischen Einwohner gegen die<br />

gierigen Genuesen vollauf unterrichtet. Am 14. und 15. April<br />

1566, den letzten Ostertagen unter den genuesischen Maonesen,<br />

bemächtigte sich der Kapudan der vorhin berufenen zwölf Mitglieder<br />

der Familie Giustiniani, die hier walteten, und schickte<br />

sie als Staatsgefangene nach Konstantinopel oder Kaffa 1). Dadurch<br />

verlor Chios seine bisherige Bedeutung ftir den Handel<br />

und sank bald zu der Armseligkeit der benachbarten Inseln, wie<br />

Tenedos-Boktschada, herab.<br />

In der Folge beschränkten sich die Beziehungen zwischen<br />

den Osmanen und den cbristlichen Mä.chten des Westens auf<br />

gelegentliche Gesandtschaften, wie die des Herzogs von Urbino,<br />

als eines französischen Alliierten, des Herzogs von Ferrara, der<br />

den Handel mit Spezereien in Pacht nehmen wollte 2), des Königs<br />

Nach der mir nicht zugänglichen franzlisisch verfafsten Geschichte der<br />

Insel Chios von Girolamo Ginstiniano, dem etwas spiiteren Berichte des Jacobus<br />

Pargologus vgl. liber ihn Zinkeisen II, S. 901-902; siehe such Gerlach<br />

S. 50, 161; Crusius, Turcograecia (Basel 1584), S. 512-513.<br />

Alb iri S. III, Bd. I, S. 165.

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