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86 Erstes Buch. Drittes Kapitel.<br />

Konstantinopel 1); doch ist der Inhalt seiner Sendung unbekannt.<br />

Der französische König hatte jedenfalls bald darauf den Mut,<br />

öffentlich und feierlich einen Gesandten Khaireddin Barbarossas zu<br />

empfangen 2): Soliman hatte es vermeiden wollen, mit einem christlichen<br />

Herrscher unmittelbar durch einen kaiserlichen Gesandten<br />

in Verkehr zu treten. Der berberische Vertreter fillirte befreite<br />

christliche Sklaven mit sich, um damit den speziellen Charakter<br />

seiner Sendung anzudeuten. Daran schlofs sich eine Mission<br />

Rincons an Barbarossa und den Grofswesir, den er in Alep antraf<br />

5). Die Folge dieses Gesandtenwechsels soll die Proklamation<br />

des tiirkisch-französischen Biindnisses allerdings nur mit dem<br />

Umweg iiber den algerischen Vizekönig Solimans, der ziemlich<br />

eigene politische lnteressen hatte und das bewaffnete Einschreiten<br />

des Piratenfiihrers im Mittelmeer gewesen sein.<br />

Doch Barbarossa war es um andere Pläne zu tun : zwar verheerte<br />

er in französischem Interesse die italienische Kilste ; fiir<br />

sich selbst aber nahm er Tunis in Besitz, das er dem rechtmäSsigen<br />

Dynasten entrifs 4). Ein Bruder" , der vom Sultan,<br />

statt ihm Geld zu schicken, Geld verlang t e, wie Franz I. dies<br />

tat , war jedenfalls kein Alliierter, den man tatkräftig zu unterstiitzen<br />

sich verpflichtet gefiihlt hätte, und die osmanische Macht<br />

durfte immer nur den osmanischen Staatszwecken dienen. Das<br />

hinderte nicht , dafs die guten Beziehungen zu Frankreich bei<br />

der feierlichen Kundgebung der Einnahme Algers aufs neue ans<br />

Licht traten: mit Barbarossa , dem König von Algier", und<br />

nicht mit dem Sultan wurde ein Vertrag auf drei Jahre abgeschlossen,<br />

der die Freiheit des Handels in den berberischen<br />

Gewässem zum Gegenstand hatte.<br />

Diesen neuen König" hetzte der französische Agent La<br />

Forest , ein Schiller Johann Laskaris' 5), 1535 gegen das abtriinnige<br />

Genua; seine Instruktionen aber bezogen sich auch out<br />

den Sultan : er sollte von ihm Unterstiitzung zur Wiedererwerbung<br />

der von den Franzosen verlorenen Under verlangen; Si-<br />

I) Ursu S. 76. 2) Jai 1533. Ebenda S. 77.<br />

Gévay VI, S. 34, 57; Ursu S. 79-80.<br />

Vgl. Band II, S. 376ff. 5) Ursu S. 175.

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