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Ursac.hen des VedaUs nsw. 175<br />

dem Beispiele seiner kriegerischen Vorfahren, in den Zelten auff<br />

dem Feldc zu liegen" 1). Auch nach seinem Einzuge in Konstantinopel,<br />

wo er zunächst seine ftinf unmiindigen Briider erwiirgen<br />

liefs 2), hegle man grofse Erwartungen von ihm. Denn seine<br />

mittelmässige Person, nicht starck von Gliedern, mit einem<br />

braunen Bart und Habichtsnasen" 2), hatte ein zwar finsteres und<br />

verschlossenes, aber auch energisches Aussehen. Man sprach<br />

von seiner Frömmigkeit, seinem gerechten Sinne, seiner Freigebigkeit<br />

und Mildtätigkeit und seinem Verständnis ftir die Staatsgeschäfte<br />

4). Man erfuhr, dafs er mit besonderer Vorliebe literarischen<br />

Studien oblag 2). Er entfernte in der Tat die unwiirdigen<br />

Diener des Vaters sogleich vom Hofe , bestrafte die des<br />

Verkaufes von Ämtern Schuldigen hart, enthielt sich des Trunkes<br />

und lebte mit seiner Hasseki, einer Sklavin, h5.uslich, sehr einfach,<br />

ohne jeglichen Luxus in der Kleidung 6). Der kleine blonde<br />

melancholische Mann mit langem Halse, einer Habichtsnase und<br />

träumerischen blauen Augen ein Venezianertypus schien<br />

die guten Traditionen auf den Thron zuriickzubringen 7).<br />

Das Verhängnis aber wollte, dafs der neue Sultan Epileptiker<br />

war, , und die furchtbare Krankheit machte ihn zuriickhaltend<br />

und menschenscheu. Nur in der ersten Zeit seiner Regierung<br />

liefs er sich, wie es sein Vater getan hatte, auf Jagdziigen<br />

mit zahlreichen Soldaten, die nach persischer Mode glänzende<br />

i) Gerlach S. 383.<br />

Ebenda S. 7x. Ein siebenter Sohn Selims war bereits 1572, erst 5 Jahre<br />

alt, gestorben; Charrière II, S. 319, Anm.<br />

Gerlach S. 77.<br />

Ebenda S. 71; Marcantonio Barbaro a. a. 0. S. 318-319: di<br />

modesti costumi".<br />

Alb bri XII, S. 463-464; XIII, S. 25, Jahr 1564; S. 97, Jahr 1571;<br />

Badoer a. a. O. S. 361-362; Garzoni a. a. O. S. 403; Gerlach<br />

S. 322.<br />

Noch 1590 erliefs er Gesetze gegen den Luaus: Id quoque decreverunt<br />

cum imperatore ne mercatores vel institores cari fori panno vel serico vestiantur,<br />

sed bagazya et fosztan, quibus ut tantummodo militares viri et aulici imperatoris<br />

ntantur"; Gres, Staatsarchiv, 1589-1590, 15906, fol. 89.<br />

Siehe A lb bri XII, S. 463-464; XIII, S. 165-166, 195-196; XIV,<br />

S. 327-329. eber jugendliche Liebesabenteuer Murads als Prinz Alb bri XIV,<br />

S. 181, Jahr 1562.

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