GESCHICHTE - upload.wikimedia....

Weltstellung des osmanischen Reiches unter Soliman usw. 107
geriistet hatten, nahm im Hafen von Konstantinopel ein Heer
von 50000 Soldaten auf; auch von Syrien und Ägypten wurden
Schiffe verlangt 1), Die Abfahrt erfolgte am 1. April, als algierische
Boten mit neuen Nachrichten gekommen waren 2).
Venedig ftirchtete ftir Zypem, der spanische Vizekönig
Unteritaliens fiir die sizilische und neapolitanische Kiiste; die
Franzosen, die seit einiger Zeit von den Tiirken vernachlässigt
worden und durch die Religionsunruhen geschwächt waren 2),
glaubten an die Möglichkeit eines Angriffes auf die bliihende
Provence 4). Aber die grofse Flotte segelte gegen Malta ab 5).
Die Belagerung der befestigten Stadt , die den Johannitem
nach dem Verluste von Rhodos zu einer neuen Hauptstadt geworden
war, begann Anfang Juni. Uludsch -Ali , ein neuer Piratenfiihrer
unter osmanischem Schutze, und Torghud vereinigten
sich mit den kaiserlichen See- und Landkräften. Die Ritter
waren nicht zahlreich, aber ihre Schlösser aufserordentlich stark
und seit lä.ngerer Zeit ftir eine Verteidigung gegen iiberlegene
ttirkische Kräfte geriistet. Am 23. Juni wurde das Schlofs
St.-Elme gestiirmt ; dabei biifste Torghud das Leben ein, ticf
betrauert von seinen Glaubens- und Stammesgenossen, die den
aufserordentlichen Mut und die raffinierte Schlauheit des alten
Korsaren bewunderten; zwei Galeeren brachten seine Leiche nach
Tripolis, wo sie begraben wurde 5). Die Schlösser St.-Ange und
St.-Michel dagegen hielten sich tapfer gegen einen neuen Angriff.
Als die Spanier Garcia de Toledos auf der Insel landeten und
der September anbrach, mufste die Heimfahrt befohlen werden.
So kehrte Mustafa-Pascha im Oktober mit 6o Galeeren zuriick,
5) Charrière II, S. 770-772, 777.
Ebenda S. 782, 784-785.
Siehe auch Mon. Hung. Hist" VI, S. 265.
Charrière II, S. 786; vgl. S. 79o-791. In der Tat raubten einige
Korsaren an der slidlichen Kiiste Frankreichs; ebenda S. 799.
Ebenda S. 787-789.
Ebenda S. 800, Anm., 805, Anm.; Hammer II, 3. J.; V ert o t, Histoire
des chevaliers de St. Jean. Als erzählende Quellen Vandonio in Sansovino
S. 454ff.; Uberto Foglietta, Opera S. 259ff.; Gryphius bei Hammer
II, S. 305-306; siehe such Forgich S. 390.