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Beziehungen zu Venedig, Frankreich, Spanien, Polen und Osterreich usw. 263
Verzicht leisten 1). Dieser Erfolg machte Zamoyski fiir lange
Jahre zum leitenden Mann in Polen, so dafs neben seiner kräftigen
Heldengestalt der hilflose Puppenkönig Sigismund ifi. vollständig
verschwand.
Seine Politik suchte ihre Aufgaben darin, dem erobemngslustigen
Hause Osterreich Widerstand zu leisten, siebenbiirgische
dynastische Anspriiche hintanzuhalten, die Annexion der in
der Theorie vasallen" Fiirstentilmer der Moldau und Walachei
mit alien irgend verfiigbaren Mitteln zu betreiben und zu diesem
Zwecke sich die Freundschaft der Tiirken durch glänzende Gesandtschaften
, zahlreiche kostbare Geschenke und unterwiirfige
Höflichkeit sorgfältig zu erhalten.
Ein Element, das sich in dieses klug berechnete und mit
Meisterschaft in die Wirklichkeit ilbersetzte politische System
nicht fiigen wollte noch konnte, waren die Kosaken. Dieses fast
unabhängige und jedenfalls unzähmbare Kriegervolk war in seiner
Existenz auf Einfälle , Raubziige und Prätendentenhändel angewiesen.
So setzten sie denn ihr bisheriges Wesen nach wie
vor fort und liefsen in den Jahren 1588-1589 die Grenzstädte
Otschakow und Koslow in Flammen aufgehen. Die Tiirken
ihrerseits waren es trotz erneuter Erklärungen und Beteuerungen
des Reichshauptmanns und Kanzlers iiberdriissig, auf solche
Herausforderungen nur mit Schimpfworten und Drohungen zu
antworten. Am 3. Juli 1589 trat denn der Beglerbeg von Rum,
Khidr (Haidar), den Marsch an die Donau an.
Der Plan war, dafs er sich mit dem Tataren-Khan vereinige.
Dieser aber hatte sich schon mit vielen Tausenden von Sklaven
als Beute auf den Riickweg begeben, als die Tiirken bei Bender
ankamen. Also mufsten die Vorläufer des osmanischen Heeres,
die bis Sniatyn gedrungen waren, umkehren, Kamienietz wurde
I) Stephan Ehs es, Das polnische Interregnum von 1587, in der Riimischen
Quartalsschrift" IX, S. 377ff.; Moriz Ritter, Deutsche Geschichte im
Zeitalter der Gegenreformation und des 30jährigen Krieges II, Stuttgart 1895
(Bibl. deutscher Geschichte". Herausgegeben von H. v. Zwied in e ck-S 11 de n -
b o rs t), S. 84ff. Den ersten Brief des Sultans an den neuen polnischen König
in Reufsner a. a. O. Bach XII, S. 36-37. Vgl. ebenda S. 46.