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GESCHICHTE - upload.wikimedia....

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442 Drittes Bach. Erstes Kapitel.<br />

Schon nach drei Monaten, am 26. Februar 1618, mufste der<br />

Narr mit den grofsen Glotzaugen in den Käfig, in dem er seine<br />

ganze Jugend zugebracht hatte, zurtickgeföhrt und darin eingeschlossen<br />

werden , und ein Fetwah erhob Osman , den ehrgeizigen<br />

älteren Sohn Ahmeds, auf den väterlichen Thron 1).<br />

Während dieser Vorgänge iiberwinterte der Wesir Khalil in<br />

Diarbekr 2). Um sein Heer zu verstärken, wandte er sich , wie<br />

man bereits 1616 getan hatte 8), an den Khan. In der Tat erschien<br />

Dschanibek in Asien, und während eine andere Abteilung<br />

des Heeres unter dem neuen Beglerbeg von Batum in Georgien<br />

eindrang, raubten die Tataren in der Gegend von Nakschiwan 4).<br />

lm Friihling 1618 begab sich Khalil nach Tebriz , wo die Verbandlungen<br />

weiter geföhrt wurden. Aber der Khan war zu ungeduldig,<br />

um deren Ergebnis abzuwarten; mit den Kontingenten<br />

von Diarbekr, Wan, Siwas, mit Abasa von Alep und den rumischen<br />

Spahis drang er in gröfster Eile bis nach Seraw, um den in Ardebil<br />

weilenden Schach zu iiberraschen. Aber nur die Janitscharen<br />

kämpften mit der iiberlieferten osmanischen Disziplin ; dagegen<br />

erwiesen sich die Tataren und Asiaten als ziigellose Haufen von<br />

wilden Nomaden. Der persische Befehlshaber Kartsclighaichan<br />

errang einen vollständigen Sieg; die Beglerbegs von Rum, Wan<br />

und Diarbekr blieben auf dem Kampfplatz 5).<br />

Dennoch setzte Khalil seinen Marsch auf Erdebil fort.<br />

Darauf erfolgten wieder Friedensvorschläge von seiten des Schachs,<br />

der keine Neigung zu kriegerischen Abenteuern hatte. Auf dem<br />

Walplatz, auf dem die drei Beglerbegs gefallen waren, wurden<br />

die Bedingungen des friiheren Friedens unverä.ndert neu bekräftigt.<br />

Khalil zog sich iiber Tokat zuriick. Als er in Konstantinopel<br />

ankam , ersetzte ihn der neue Sultan Osman, der fiber<br />

den erniedrigenden Friedensschlufs erziirnt war, , sogleich , am<br />

i)Naima S. 454ff.; Hammer II, S. 769-771.<br />

Siehe anch Barozzi nnd Berchet I, S. 287-289.<br />

HollKndische Korrespondenz; Bericht vom Mai 1626.<br />

Naima S. 448-449.<br />

Ebenda S. 458ff.; Hammer II, S. 771-772.

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