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810 Zweites Buch. Siebentes Kapitel.
koli in Rustschuk und der Pascha von Karamanien in Vidin auf
die endliche Ankunft des Grofswesirs 1). Der erstere soll von
den Truppen Michaels iiberfallen und geschlagen worden sein 2) ;
tatsächlich aber vermochte er die gegen Vidin anriickenden
3000 Walachen zuruckzudrängen 8).
Ein Aufruhr der Spahioglane, denen man den Sold schuldig
war, wurde von treu gebliebenen Janitscharen unterdriickt; er hatte
jedenfalls nicht dazu beigetragen, den Krieg zu beschleunigen 4).
Im Juni aber war Ferhad in Rustschuk , wo der Beglerbeg
Hassan von Rum sich mit ihm vereinigte. Eifrig wurde an der
Briicke gebaut, die das bulgarische Ufer mit der Donauinsel vor
Giurgiu verbinden sollte. Da erhielt der alte Grofswesir die
Nachricht von seiner Absetzung (am 6. Juli): Sinan hatte durch
den Einflufs Ibrahims, des Schwagers des Sultans , die Leitung
des Reiches und die Fiihrung des Krieges aufs neue an sich gebracht.
Während Ferhad seinem Tode entgegenging, eilte Sinan
zum Lager an der Donau , und man konnte gewifs sein , dais
die Entwicklung der Dinge unter ihm eine schnelle Wendung
nehmen wiirde 5).
Im Winter noch waren die Stä.nde des Reiches und ebenso
die von Ungarn und Böhmen einberufen worden, um fiir den
heiligen Krieg Geld und Soldaten zu bewilligen. Die Böhmen
versprachen auch wirklich einige tausend schwere Reiter zu
stellen ; dem Grafen Karl von Mansfeld, dem christlichen Sinan",
sollte die Leitung des Krieges anvertraut werden. Mansfelds
Wallonen, italienische Truppen, unter Francesco Aldobrandini,
die der päpstliche Schatz besoldete , und die Florentiner Gio-
Hurmuzaki XII, S. 51, Nr. ovni. Nach Naima kam Lala-Mohammed,
der Beglerbeg von Anatolien, nach Vidin, S. 51.
Ebenda 1V2, Berichte aus den Monaten Mai und Juni. Angriff auf Babadagh,
ebenda S. 200, Nr. CLX.
Serbische Annalen von Pejacevi6 lateinisch tibersetzt, Archiv za povjestnicu
jugoslavenslm" von Kuku1jevi6 und Sakcinski, Agram 1854, 1114
auch in Studil §i Documente" III, S. 4.
Hurmuzaki XII, S. 65, Nr. cxvi.
N aims S. 55 58 ; Aufserungen des konstantinopolitanischen Vikars Nikephoros
in Hurmuzaki, Suppl. II', S. 362; vgl. auch ebenda IV2, S. 202.