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450 Drittes Bach. Zweites Kapitel.<br />

rans 1), er untersagte den Tabakgenufs 2) und schlofs die Verkaufsbuden,<br />

in denen Buza" oder Schnaps feilgehalten wurde,<br />

obgleich er selbst schon in der Jugend kostbare Weine durchaus<br />

nicht verschmäht hatte 2). Er war ein gelebrter Mann, der die<br />

Bilcher der Weisheit kannte und fleifsige Studenten, die ihm in<br />

acht oder neun Stunden den Koran auswendig hersagen konnten,<br />

mit Kaftanen, Wertgegenständen, Goldstiicken und .Stellungen<br />

am Hofe beschenkten, wie den bekannten Reisenden Evliya;<br />

Tifli-Tschelebi wurde zu ihm berufen, um ihm das persische<br />

Epos, das Schach-Nameh, vorzulesen 4), und er las die Satiren<br />

Nefi-Effendis mit Vergniigen, bis ein während der Lektiire neben<br />

ihm einschlagender Blitz ihn belehrte, dais der witzige Verfasser<br />

gehängt werden milsse 5). Auch hinterliefs er einen Band eigener<br />

Gedichte und lauschte mit Wehmut, wenn man ihm die Verse<br />

vorsang, die er auf seinen von der Soldateska ermordeten Giinstling<br />

Musa gedichtet hatte:<br />

Ich ging hin, meinen geliebten Musa zu finden;<br />

er blieb aus und kam nicht.<br />

Vielleicht habe ich ihn auf dem Wege verloren;<br />

er blieb sus und kam nicht 6)."<br />

Er iibertraf den Nischandschi in kalligraphischer Ausfiihrung<br />

seines kaiserlichen Namens, des Tughra 7). An den Abenden,<br />

die er im Serail verbrachte, liefs sich der Padischach von Veteranen<br />

aus der Vergangenheit erzählen, hörte Musikem und Dichtern<br />

zu und ergötzte sich an den Kunststiicken von Tänzern.<br />

Eine beliebte Zerstreuung des Sultans war es, in den schönen<br />

Gärten in Konstantinopel und dessen Umgebung zu weilen: man<br />

Coffee-houses are houses of confusion"; Evliya II, S. 137; Barozzi<br />

und Berchet II, S. 92; Hammer III, S. 119-121.<br />

Evliya II, S. 28.<br />

Ebenda I, S. 121. Den Wein verbot er such nicht; Kantemir. In<br />

Brussa bestanden gegen 2640 nicht weniger als 97 Trinkbuden; Evliya III,<br />

S. 13. fiber die meist von Griechen in Pera gehaltenen ebenda II, S. 53.<br />

Ebenda I, S. 251.<br />

Ebenda I, S. 251; II, S. 63.<br />

Ebenda I, S. 135-136.<br />

Barozzi und Berchet II, S. 96ff.

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