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Erstes Kapitel.
Die Sultane der Periode von 1595 bis 1640. Ganstlinge.
Leitende Klasse. Priesterliche Klasse. Heer.
Asiatische Unruhen. Krieg gegen Persien.
Das Reich selbst ist lebensfahig, urteilte Heinrich IV., im
Charakter der Sultane liegt das ganze Obel. Das ganze freilich
nicht, aber zu grofsem Teile war die Unzulänglichkeit der Ftirsten
aus dem Hause Osman Ursache des schnellen Verfalles 1),
der in manchem Feinde allzu grofse Hoffnungen erweckte und
auch in ttirkischen Kreisen, trotz der traditionellen Ehrfurcht vor
dem Herrscher,, der doch alles war und aufser dem nichts bestehen
konnte, anerkannt zu werden begann.
Auch in Mohammed III. batten sich die besten Beobachter
getäuscht. Der einst so energische Jiingling liefs bald nach
seiner Thronbesteigung erkennen , dafs er den Lasten der Regierung
nicht gewachsen war. Die frische Lebenskraft hielt
nicht vor, und der Sultan erschien nun als ein dicker, finster,
grobkopfiger, unbeweglicher, schwartzlanbardiger Man, von Natur
diemutich, nit tyrannisch " 2). Meist war er gegen jedermann
liebenswiirdig, gerecht und defendierte den armen Paursman
sehr" 2). Darauf beschränkten sich aber auch seine guten Eigenschaften,
die nicht ausreichten, ein zerriittetes Reich zu festigen
und zu retten. Einmal gelang es seinen Truppen und den Ulemas,
den Mufti an der Spitze, ihn zu zwingen, am ungarischen
Kriege persönlich teilzunehmen; eine Schöne des Serails, die
Siehe such den französischen Bericht in Elnrmuzaki, Suppl. P, S. 143.
Ebenda XII, S. 234.
Ebenda.